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„Das wird auch in der Sprache offenbar. Die Sprache gehört zum Eigentum, zur Eigenart, zum Erbteil, zum Vaterland des Menschen, das ihm anheimfällt, ohne daß er dessen Fülle und Reichtum kennt. Die Sprache gleicht nicht nur einem Garten, an dessen Blüten und Früchten der Erbe bis in sein höchstes Alter sich erquickt; sie ist auch eine der großen Formen für alle Güter überhaupt. Wie Licht die Welt und ihre Bildung sichtbar macht, so macht die Sprache sie im Innersten begreifbar und ist nicht fortzudenken als Schlüssel zu ihren Schätzen und Geheimnissen. Gesetz und Herrschaft in den sichtbaren und selbst den unsichtbaren Reichen fangen mit der Benennung an. Das Wort ist Stoff des Geistes und dient als solcher zu den kühnsten Brückenschlägen; es ist zugleich das höchste Machtmittel. Allen Landnahmen im Konkreten und Gedachten, allen Bauten und Heerstraßen, allen Zusammenstößen und Verträgen gehen Offenbarungen, Planungen und Beschwörungen im Wort und in der Sprache und geht das Gedicht voran. ja man kann sagen, daß es zwei Arten der Geschichte gibt, die eine in der Welt der Dinge, die andere in der der Sprache; und diese zweite umschließt nicht nur den höheren Einblick, sondern auch die wirkendere Kraft. Selbst das Gemeine muß sich immer wieder an dieser Kraft beleben, auch wenn es in die Gewalttat stürzt. Aber die Leiden vergehen und verklären sich im Gedicht.“
„Aber war es Liebe? Das Gefühl, an ihrer Seite sterben zu wollen, war ganz offensichtlich unangemessen: er hatte sie damals gerade zum zweiten Mal in seinem Leben gesehen! War es nicht eher die Hysterie eines Menschen, der sich im Grunde seines Herzens seiner Liebesunfähigkeit bewußt war und anfing, sich Liebe vorzuspielen?“
„Wir alle haben das Bedürfnis, von jemandem gesehen zu werden. Man könnte uns in vier Kategorien einteilen, je nach der Art von Blick, unter dem wir leben möchten. Die erste Kategorie sehnt sich nach dem Blick von unendlich vielen anonymen Augen, anders gesagt, nach dem Blick eines Publikums. Zur zweiten Kategorie gehören die Leute, die zum Leben den Blick vieler vertrauter Augen brauchen. Das sind die nimmer müden Organisatoren von Cocktails und Parties. Sie sind glücklicher als die Menschen der ersten Kategorie, die das Gefühl haben, im Saal ihres Lebens sei das Licht ausgegangen, wenn sie ihr Publikum verlieren. Irgendwann passiert das fast jedem von ihnen. Die Menschen der zweiten Kategorie hingegen, verschaffen sich immer irgendwelche Blicke. Dann gibt es die dritte Kategorie derer, die im Blickfeld des geliebten Menschen sein müssen. Ihre Situation ist genauso gefährlich wie die von Leuten der ersten Kategorie. Einmal schließen sich die Augen des geliebten Menschen und es wird dunkel im Saal. Und dann gibt es noch die vierte und seltenste Kategorie derer, die unter dem imaginären Blick abwesender Menschen leben. Das sind die Träumer.“
„Wenn man durch Beruf oder Beruf viel über den Menschen meditiert hat, erlebt man Nostalgie für Primaten. Diese haben keine Gedanken der zweiten Absicht.“
„Der Herbst ist ein zweiter Frühling, in dem jedes Blatt eine Blume ist.“
„Der große Karthago führte drei Kriege: Nach dem ersten hatte er noch Macht; nach dem zweiten war es noch bewohnbar; nach dem dritten ist nicht mehr auf der karte.“
„Denn wer nur selber einsichtsvoll sich dünkt, begabt mit Geist und Rede wie kein Zweiter, enthüllt bei Licht besehen sich als leer.“
„Zum zweiten faszinierte euch das Denken, das so quälend nahe, weil in der Introspektion gegeben ist, und so rätselhaft, weil es sich eurem Zugriff wirksamer entzieht als die Sterne.“
„Anders gesagt: Hunger, Seuchen, Durst und andere armutsbedingte Lokalkonflikte zerstören jedes Jahr fast genauso viele Männer, Frauen und Kinder wie der Zweite Weltkrieg in sechs Jahren. Für die Menschen der Dritten Welt ist der Dritte Weltkrieg unzweifelhaft in vollem Gang.“
„Zwei Erziehungen empfängt jeder Mensch:Die eine erteilen ihm Eltern und Lebenserfahrungen,die zweite, wichtigere, er sich selbst.“
„Der erste Grad der Torheit besteht darin, sich selbst als weise zu erachten, der zweite darin, es zu behaupten; der dritte, Rat zu verachten.“
„Was anderes bedeutet das, als daß dem Feinde Waffen zum Bürgerkrieg gereicht werden, erstens die Lebenskraft des Krieges, unbegrenzt viel Geld, so, wie er es nun braucht, zweites Reiterei, wieviel er wünschen mag.“
„Ein wahrer Freund ist wie ein zweites Ich.“
„Sogar die Lüstlinge […] sagen, daß zunächst nur die Lust angestrebt, dann durch Gewohnheit gleichsam eine zweite Natur geschaffen werde.“
„Eigentlich sollte man nämlich sagen: »von etwas abstrahieren«, nicht »etwas abstrahieren«.“
„Bleib diesen Tag und diese Nacht mit mir, und du sollst den Ursprung aller Gedichte besitzen,Sollst besitzen das Gut der Erde und der Sonne, (Millionen Sonnen bleiben noch übrig).Sollst fürder Dinge nicht mehr nehmen aus zweiter und dritter Hand, noch sollst du sehen durch die Augen der Toten, noch dich nähren von den Schemen in Büchern,Sollst auch nicht durch meine Augen blicken, noch die Dinge aus meiner Hand nehmen,Sollst nach allen Seiten lauschen und die Dinge klären durch dich selbst.(übersetzt von Franz Blei; Hymnen an die Erde)“
„Es gibt Menschen mit leuchtendem und Menschen mit glänzendem Verstande. Die ersten erhellen ihre Umgebung, die zweiten verdunkeln sie.“
„Der Morgen ist grau, es war noch Sommer, als wir hinausgingen, und wir waren 150 Mann. Jetzt friert uns, es ist Herbst, die Blätter rascheln, die Stimmen flattern müde auf: “ Eins – zwei – drei – vier -„, und bei zweiunddreißig schweigen sie. Und es schweigt lange, ehe die Stimme fragt: „Noch jemand?“ – und wartet und dann leise sagt: „In Gruppen -“ und doch abbricht und nur vollenden kann: „Zweite Kompanie -“ mühselig: „Zweite Kompanie – ohne Tritt marsch!“Eine Reihe, eine kurze Reihe tappt in den Morgen hinaus.Zweiunddreißig Mann.“
„Es gibt da auch zwei Wahrheiten – eine, bei der man sich preisgibt, und eine zweite strategische, bei der man nichts preisgibt. Ich hatte in fünf Jahren gelernt, dass, wenn man sich preisgibt, man sich nicht wundern soll, dass auf einen geschossen wird.“
„Die zweite Änderung besagt, dass wir das Recht haben, Waffen zu tragen, nicht die Artillerie zu tragen.“
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