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zentrum
Verwandt mit: zentrum
„Ein Künstler ist jemand, der sein Zentrum in sich trägt. Wer ein solches Zentrum nicht hat, muss einen bestimmten Führer und Vermittler außerhalb von sich selbst wählen.“
„Das Zentrum der Existenz eines jeden Menschen ist ein Traum.“
„Von einem inneren Zentrum aus scheint sich die Psyche im Sinne einer Extraversion nach außen zu bewegen in die Körperwelt, in der nach Voraussetzung alles Geschehen ein automatisches ist, so daß der Geist diese Körperwelt mit seinen Ideen gleichsam ruhend umspannt.“
„Ich bringe den Menschen bei, dass die Situation, egal wie chaotisch sie auch ist, egal wie viel Drama um Sie herum ist, es kann durch Ihre Anwesenheit geheilt werden, wenn Sie in Ihrem Zentrum bleiben.“
„Das Wahlrecht steht im Zentrum des Freiheitskampfes.“
„Daß Einzeldisziplinen direkt und unkontrolliert eingreifen, ist ein Zeichen dafür, daß sich das Zentrum der Aktion verschoben hat. Sie läßt sich daher auch mit den klassischen Mitteln nicht mehr einfangen.“
„Begrenzung kann sich erst ergeben, wenn die Gestalt des Arbeiters den Rahmen, den die Welt bietet, ohne Hohlraum ausfüllt, das heißt: zur Weltherrschaft gekommen ist. Dem entspricht eine auch heute noch unvorstellbare Energiefülle, die umein Zentrum geordnet ist. Die Mittel verlieren ihren unheilvollen Glanz nicht etwa dadurch, daß ihre friedliche Kapazität entwickelt, herausgezüchtet wird, sonderndadurch, daß sie in ihrer Gesamtpotenz den legitimen Souverän gefunden haben, auf den sie angelegt gewesen sind. Damit erfahren sie zugleich in ihrem energetischen Charakter eine Änderung. Sie können gehegt werden.“
„Je mehr die Einzelnen und die Massen ermüden, desto größer wird die Verantwortung, die nur Wenigen gegeben ist. Es gibt keinen Ausweg, kein Seitwärts und Rückwärts; es gilt vielmehr, die Wucht und die Geschwindigkeit der Prozesse zu steigern, in denen wir begriffen sind. Da ist es gut, zu ahnen, daß hinter den dynamischen Übermaßen der Zeit ein unbewegliches Zentrum verborgen ist.“
„Das ist es, was der Mensch wissen will. Hier liegt das Zentrum seiner zeitlichen Unruhe. Das ist die Ursache seines Durstes, der in der Wüste wächst — und diese Wüste ist die Zeit. Je mehr die Zeit sich ausdehnt, je bewußter und zwingender, aber auch je leerer sie in ihren kleinsten Teilen wird, desto brennender wird der Durst nach den ihr überlegenen Ordnungen.“
„Die Aktion des Schwarzen September in München war eine zutiefst proletarische Aktion, die in sich alle Momente des revolutionären Kampfes vereinigt hat, wie es das in Deutschland seit der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht noch nie gegeben hat. Sie war gleichzeitig antiimperialistisch, antifaschistisch, internationalistisch. Sie hat eine Sensibilität für historische und politische Zusammenhänge dokumentiert – in Westdeutschland, früher Nazi-Deutschland, jetzt imperialistisches Zentrum –, wie das niemals eine kleinbürgerliche Aktion vermag.“
„Das Zentrum der geistigen Selbstdisziplin als solcher ist in Zersetzung begriffen. Die Tabus, die den geistigen Rang eines Menschen ausmachen, oftmals sedimentierte Erfahrungen und unartikulierte Erkenntnisse, richten sich stets gegen eigene Regungen, die er verdammen lernte, die aber so stark sind, daß nur eine fraglose und unbefragte Instanz ihnen Einhalt gebieten kann. Was fürs Triebleben gilt, gilt fürs geistige nicht minder: der Maler und Komponist, der diese und jene Farbenzusammenstellung oder Akkordverbindung als kitschig sich untersagt, der Schriftsteller, dem sprachliche Konfigurationen als banal oder pedantisch auf die Nerven gehen, reagiert so heftig gegen sie, weil in ihm selber Schichten sind, die es dorthin lockt. Die Absage ans herrschende Unwesen der Kultur setzt voraus, daß man an diesem selber genug teilhat, um es gleichsam in den eigenen Fingern zucken zu fühlen, daß man aber zugleich aus dieser Teilhabe Kräfte zog, sie zu kündigen. Diese Kräfte, die als solche des individuellen Widerstands in Erscheinung treten, sind darum doch keineswegs selber bloß individueller Art. Das intellektuelle Gewissen, in dem sie sich zusammenfassen, hat ein gesellschaftliches Moment so gut wie das moralische Überich. Es bildet sich an einer Vorstellung von der richtigen Gesellschaft und deren Bürgern. Läßt einmal diese Vorstellung nach—und wer könnte noch blind vertrauend ihr sich überlassen—, so verliert der intellektuelle Drang nach unten seine Hemmung, und aller Unrat, den die barbarische Kultur im Individuum zurückgelassen hat, Halbbildung, sich Gehenlassen, plumpe Vertraulichkeit, Ungeschliffenheit, kommt zum Vorschein. Meist rationalisiert es sich auch noch als Humanität, als den Willen, anderen Menschen sich verständlich zu machen, als welterfahrene Verantwortlichkeit. Aber das Opfer der intellektuellen Selbstdisziplin fällt dem, der es auf sich nimmt, viel zu leicht, als daß man ihm glauben dürfte, daß es eines ist.“
„In irgendeinem abgelegenen Winkel des in zahllosen Sonnensystemen flimmernd ausgegossenen Weltalls, gab es einmal ein Gestirn, auf dem kluge Tiere das Erkennen erfanden. Es war die hochmütigste und verlogenste Minute der ‚Weltgeschichte‘: aber doch nur eine Minute. Nach wenigen Atemzügen der Natur erstarrte das Gestirn, und die klugen Tiere mussten sterben. – So könnte jemand eine Fabel erfinden und würde doch nicht genügend illustriert haben, wie kläglich, wie schattenhaft und flüchtig, wie zwecklos und beliebig sich der menschliche Intellekt innerhalb der Natur ausnimmt; es gab Ewigkeiten, in denen er nicht war; wenn es wieder mit ihm vorbei ist, wird sich nichts begeben haben. Denn es gibt für jenen Intellekt keine weitere Mission, die über das Menschenleben hinausführte. Sondern Menschlich ist er, und nur sein Besitzer und Erzeuger nimmt ihn so pathetisch, als ob die Angeln der Welt sich in ihm drehten. Könnten wie uns aber mit der Mücke verständigen, so würden wir vernehmen, dass auch sie mit diesem Pathos durch die Luft schwimmt und in sich das fliegende Zentrum dieser Welt fühlt.“
„Schließlich ist der Romancier Gottes Lügner, und wenn er seine Arbeit gut macht, wenn er den Kopf und den Mut nicht verliert, kann er manchmal die Wahrheit finden, die im Zentrum der Lüge lebt.“