Spiele
Alle Emojis
Zitate
Blog
Startseite
»
wichtige
»
Seite 6
Verwandt mit: wichtige
„Der Nutzen dieser beiden Stimmen für den Veranstalter ist ein doppelter: sie geben einmal den übrigen achtundneunzig Stimmen Kurs, indem sie bezeugen, daß jeder ihrerTräger sein Votum hätte abgeben können wie jene zwei Prozent. Damit gewinnt sein Ja an Wert, wird echt und vollgültig. Den Diktaturen ist der Nachweis wichtig, daß die Freiheit, Nein zu sagen, bei ihnen nicht ausgestorben ist. Darin liegt eines der größten Komplimente, die man der Freiheit machen kann.“
„Hierher der Heilsarmeestil der Generale, der Altetantenstil der Philosophen, der Sammethandschuhstil der Pädagogen in einer Welt der Gewalt, der Gehässigkeit, der unbarmherzigen Prüfungen – als genaue Entsprechung von Nichthandeln und Handeln oder von Furcht und Schrecken überhaupt. Dies aber sine ira et studio, letzthin mit Wohlwollen und ohne in Nietzsches Fehler zu verfallen, als Amoralist dreimal soviel zu moralisieren wie alle anderen. Vor dieser Flut, in dieser Wende handelt keiner ganz richtig und keiner ganz verkehrt. Viel wichtiger als nachzurechten ist nachzurechnen – wie Forschung der Wertung vorangeht, so topographisches Bemühen der Rechtsordnung.“
„Wichtig ist an der Konzeption nur der Augenblick der Sicht auf die »Gestalt« als mythische Größe, die in die Geschichte eintritt, zunächst als Titan, sie zerstörend vielleicht.“
„Wir wiederholen das, weil es hinsichtlich der den Staat als die Institution der Institutionen betreffenden Prognosen wichtig ist. Wenn es nämlich zutrifft, daß der Urgrund sich aufwölbt, so müßte notwendig die Bedeutung des Staates, wie die jeder Heroengründung, im Verhältnis abnehmen. Augenscheinlich ist aber das Gegenteil der Fall.“
„Die Zuversicht auf Wiederkehr bestätigt das Sein und auch die Sicherheit in ihm ganz anders als das Bild der endlosen, sei es auch aufsteigenden, Bahn. Sie läßt vermuten, daß andere Maße, andere Pläne als die der menschlichen Berechnung mitbestimmen, mitwirken und daß sich der menschliche Plan in einem größeren Rahmen bewegt. Das ist besonders wichtig in Zeiten, in denen die Bewegung uferlos und höchst gefährlich zu werden scheint. Auch darin liegt ein Hinweis auf die wachsende Anziehungskraft der Sterndeutung.“
„Andererseits ist der Dichter nicht nur Künder, sondern auch Spender des Überflusses; daher ist er notwendiger als alle Ökonomen, und das Gedicht ist wichtiger als jede Wissenschaft. Der Dichter schöpft noch aus dem Unaufgeteilten; er leidet früher, wenn es sich vermindert, spürt aber eher auch seine Wiederkehr. Denn auch der Überfluß – das ist ein tröstlicher Gedanke – hat Wiederkehr. Es kann nicht anders sein, da ja das Universum sich nicht vermindert, stets unerschöpflich bleibt.“Ernst Jünger, An der Zeitmauer, 1959, in: Sämtliche Werke, 2. Abteilung, Band 8, S. 505-506„Die Berichte über das Goldene Zeitalter stimmen darin überein, daß es ein schuldloses Zeitalter gewesen sei. Es muß also notwendig nicht nur ohne Theologie, sondern auch ohne Wissenschaft gewesen sein, nicht nur ohne Buchstaben-, sondern auch ohne Bilderschrift. Der ungebrochene Mensch hat Wissen, doch keine Wissenschaft. Er kennt weniger die Eigenschaften der Steine, Pflanzen und Tiere als ihre Tugenden. Sie sprechen zu ihm.“
„Unter Ihren Bemerkungen fiel mir der Satz auf, daß Sie und Ihre Freunde die Menschen nur nach ihrem funktionalen Charakter werteten. Wichtig ist aber ohne Zweifel nur, was übrig bleibt, wenn man den Menschen seiner Funktion beraubt, sei es seiner technisch-politischen, sei es der des Lebens überhaupt. Das ist ein metaphysischer, unteilbarer und unorganisierbarer Rest.“
„Wenn man die negative Seite der Reduktion betrachtet, so erscheint als ihr vielleicht bedeutendstes Kennzeichen die Zurückführung der Zahl auf die Ziffer oder auch der Symbole auf die entblößten Beziehungen. Das erzeugt dann den Eindruck einer von Gebetsmühlen erfüllten Einöde, die unter dem gestirnten Himmel kreist. Ununterbrochen wird die Meßbarkeit aller Verhältnisse wichtiger. Man konsekriert noch, obwohl man nicht mehr an die Verwandlung glaubt. Dann deutet man die Verwandlung um, macht sie verständlicher.“
„Um mit dem dritten zu beginnen, so fällt uns heute, nach wohlerwor benen Erfahrungen, die Unterscheid ung zwischen dem Nihilistischen und dem Chaotischen nicht schwer. Sie ist jedoch wichtig, denn es gibt eine Entscheidung zwischen dem Chaos und dem Nichts.“
„Das ist ein wichtiger Unterschied. Er nähert die Fragenden Verhören an. Man wird das an der Entwicklung verfolgen können, die vom Wahlzettel zum Fragebogen führt. Der Wahlzettel zielt auf die Feststellung reiner Zahlenverhältnisse und deren Auswertung. Er soll den Willen des Wählers ermitteln, und der Wahlvorgang ist dahin ausgerichtet, daß dieser Wille rein und ohne fremde Einflüsse zur Darstellung gelangt. Die Wahl wird daher auch von einem Gefühl der Sicherheit, ja selbst der Macht begleitet, wie es den freien, im Rechtsraum abgegebenen Willensakt auszeichnet.“
„Die Grundfrage in diesen Wirbeln lautet, ob man den Menschen von der Furcht befreien kann. Das ist weit wichtiger, als ihn zu bewaffnen oder mit Medikamenten zu versehen. Macht und Gesundheit sind beim Furchtlosen. Dagegen belagert die Furcht auch die bis an die Zähne Gerüsteten — ja gerade sie. Das gleiche läßt sich von jenem sagen, der im Überflüsse schwimmt. Mit Waffen, mit Schätzen bannt man die Bedrohung nicht. Das sind nur Hilfsmittel.“
„Furcht und Gefährdung stehen in so enger Verknüpfung, daß sich kaum sagen läßt, welche der beiden Mächte die andere erzeugt. Die Furcht ist wichtiger, daher muß man bei ihr beginnen, wenn man den Knoten lösen will. Vor dem Gegenteil aber, das heißt: vor dem Versuch, von der Gefährdung aus zu beginnen, muß gewarnt werden. Indem man versucht, sich schlechthin gefährlicher zu machen als der Gefürchtete, führt man die Lösung nicht herbei. Das ist das klassische Verhältnis zwischen Roten und Weißen, zwischen Roten und Roten und morgen vielleicht zwischen Weißen und Farbigen. Der Schrecken gleicht einem Feuer, das die Welt verzehren will. Zugleich vervielfacht sich die Furcht. Als zur Herrschaft berufen legitimiert sich jener, der dem Schrecken ein Ende setzt. Das ist derselbe, der zuvor die Furcht bezwungen hat.“
„Immer und überall ist hier das Wissen, daß in der wechselvollen Landschaft Ursitze der Kraft verborgen sind und unter der flüchtigen Erscheinung Quellen des Überflusses, kosmischer Macht. Das Wissen bildet nicht nur das symbolisch-sakramentale Fundament der Kirchen, es spinnt sich nichtnur in Geheimlehren und Sekten fort, sondern es stellt auchden Kern der Philosopheme, wie überaus verschieden immer deren Begriffswelt sei. Im Grunde gehen sie auf das gleiche Geheimnis aus, das jedem offen liegt, den es einmal im Leben weihte, sei es nun, daß es als Idee, als Urmonade, als Ding an sich, als Existenz der Heutigen begriffen wird. Wer einmal das Sein berührte, überschritt die Säume, an denen Worte, Begriffe, Schulen, Konfessionen noch wichtig sind. Doch lernte er, das zu ehren, was sie belebt.“
„Der ungeheure Zulauf, den die Scharlatane und wunderdoktoren finden, erklärt sich nicht nur durch die Leichtgläubigkeit der Massen, sondern auch durch ihr Mißtrauen gegen den medizinischen Betrieb und im besonderen gegen die Art, in der er sich automatisiert. Diese Zauberer, wie plump sie auch ihr Handwerk treiben, weichen doch in zwei wichtigen Dingen ab: einmal, indem sie den Kranken als Ganzen nehmen, und zweitens, indem sie die Heilung als Wunder darstellen. Gerade das entspricht dem immer noch gesunden Instinkt, und darauf beruhen die Heilungen.“
„Nun leben wir in Zeiten, in denen täglich unerhörte Arten des Zwanges, der Sklaverei, der Ausrottung auftreten können — sei es, daß sie sich gegen bestimmte Schichten richten oder über weite Landstriche ausdehnen. Dagegen ist der Widerstand legal, als die Behauptung der menschlichen Grundrechte, die von Verfassungen im besten Falle garantiert werden, doch die der Einzelne zu vollstrecken hat. Hierfür gibt es wirksame Formen, und der Bedrohte muß auf sie vorbereitet, er muß in ihnen geschult werden; ja es verbirgt sich hier das Hauptfach einer neuen Erziehung überhaupt. Es ist schon ungemein wichtig, den Bedrohten an den Gedanken zu gewöhnen, daß Widerstand überhaupt möglich ist — ist das begriffen, dann wird mit einer winzigen Minderheit die Erlegung des gewaltigen, doch plumpen Kolosses möglich sein. Auch das ist ein Bild, das immer in der Geschichte wiederkehrt und in dem sie ihre mythischen Grundfesten gewinnt. Darauf erheben sich dann Gebäude für lange Zeit.“
„Auch der Machthaber in seinen wechselnden Inkarnationen tritt mit einem Entweder-Oder an den Einzelnen heran. Das ist der zeitliche Vorhang, der sich vor stets demselben und immer wiederkehrenden Schauspiel hebt. Die Zeichen auf dem Vorhang sind nicht das Wichtigste. Das Entweder-Oder des Einzelnen sieht anders aus. Er wird an einen Punkt geführt, an dem er zwischen der ihm unmittelbar verliehenen Qualität des Menschen und der des Verbrechers zu wählen hat. Wie sich der Einzelne in dieser Fragestellung behauptet, davon hängt unsere Zukunft ab.“
„Demgegenüber ist es wichtig, zu wissen, daß jeder Mensch unsterblich und daß ein ewiges Leben in ihm ist, unerforschtes und doch bewohntes Land, das er selbst leugnen mag, doch das keine zeitliche Macht ihm rauben kann. Der Zugang bei vielen, ja bei den meisten mag einem Brunnen gleichen, in welchen seit Jahrhunderten Trümmer und Schutt geworfen sind. Räumt man sie fort, so findet man am Grunde nicht nur die Quelle, sondern auch die alten Bilder vor. Der Reichtum des Menschen ist unendlich größer, als er ahnt. Es ist ein Reichtum, den niemand rauben kann und der im Lauf der Zeiten auch immer wieder sichtbar anflutet, vor allem, wenn der Schmerz die Tiefen aufgegraben hat.“
„Der astronomische und der astrologische Blick auf die Sterne sind verschieden wie Newtons und Goethes Blick auf die Farbenwelt. Hier handelt es sich um quantitative Messung, dort um unmeßbare Qualität. Das gilt, wie für die Farben, auch für die Zeit. Und immer wieder werden sich Menschen finden, die die Qualität der Zeit für wichtiger halten als ihre Meßbarkeit. Jeder weiß es im Grund. DieZeit gibt nicht nur den Lebensrahmen, sie ist auch das Schicksalskleid. Sie setzt nicht nur dem Leben seine Grenzen; sie ist auch sein Eigentum. Mit der Geburt eines jeden Menschen steigt seine Zeit herauf.“
„Wichtig ist dabei, daß der Enteignete sich über die Idee des individuellen Raubes erhebe, der an ihm begangen wird. Sonst wird in ihm ein Trauma bleiben, ein inneres Fortbestehen des Verlustes, das dann im Bürgerkriege sichtbar wird. Das Gut ist freilich ausgegeben, und deshalb steht zu befürchten, daß der Enterbte sich auf anderen Gebieten zu entschädigen sucht, als deren nächstes sich der Terror anbietet. Man tut vielmehr gut, sich zu sagen, daß man notwendig und auf alle Fälle in Mitleidenschaft gezogen wird, wenngleich unter verschiedenen und wechselnden Begründungen. Die Lage, vom andern Pol aus gesehen, ist zugleich die des Endlaufes, bei dem der Wettkämpfer die letzten Kräfte ausgibt, im Angesicht des Ziels. Ganz ähnlich handelt es sich bei der Heranziehung des Kapitals auch nicht um reine Ausgabe, sondern um Investierung im Hinblick auf neue und notwendig gewordene Ordnungen, vor allem auf das Weltregiment. Man kann sogar sagen: die Ausgaben sind und waren derart, daß sie entweder auf den Ruin oder auf eine äußerste Möglichkeit hinweisen.“
„… das Todestor, als das wichtigste der unsichtbaren Tore, für uns alle, ohne Unterscheidung, Tag und Nacht, geöffnet… Er nannte den Tod die wundersamste Reise, die der Mensch vermöchte, ein wahres Zauberstück, die Tarnkappe aller Tarnkappen… die letzte und unangreifbare Burg aller Freien und Tapferen.“
Vorherige
1
…
5
6
7
…
13
Nächste