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Verwandt mit: wanderer
„Wir wandern nun schon viele hundert Jahr’ und kommen doch nicht zu der Stelle – der Strom wohl rauscht schon an die tausend gar und kommt doch nicht zu der Quelle.“
„SehnsuchtEs schienen so golden die Sterne,Am Fenster ich einsam standUnd hörte aus weiter FerneEin Posthorn im stillen Land.Das Herz mir im Leib entbrennte,Da hab ich mir heimlich gedacht:Ach, wer da mitreisen könnteIn der prächtigen Sommernacht!Zwei junge Gesellen gingenVorüber am Bergeshang,Ich hörte im Wandern sie singenDie stille Gegend entlang:Von schwindelnden Felsenschlüften,Wo die Wälder rauschen so sacht,Von Quellen, die von den KlüftenSich stürzen in die Waldesnacht.Sie sangen von Marmorbildern,Von Gärten, die überm GesteinIn dämmernden Lauben verwildern,Palästen im Mondenschein,Wo die Mädchen am Fenster lauschen,Wann der Lauten Klang erwachtUnd die Brunnen verschlafen rauschenIn der prächtigen Sommernacht.“
„Seemanns AbschiedAde, mein Schatz, du mochtst mich nicht,Ich war dir zu geringe.Einst wandelst du bei MondenlichtUnd hörst ein süßes Klingen,Ein Meerweib singt, die Nacht ist lau,Die stillen Wolken wandern,Da denk an mich, ’s ist meine Frau,Nun such dir einen andern!Ade, ihr Landsknecht, Musketier!Wir ziehn auf wildem Rosse,Das bäumt und überschlägt sich schierVor manchem Felsenschlosse,Der Wassermann bei BlitzesscheinTaucht auf in dunklen Nächten,Der Haifisch schnappt, die Möwen schrein –Das ist ein lust’ges Fechten!Streckt nur auf eurer BärenhautDaheim die faulen Glieder,Gott Vater aus dem Fenster schaut,Schickt seine Sündflut wieder,Feldwebel, Reiter, Musketier,Sie müssen all ersaufen,Derweil mit frischem Winde wirIm Paradies einlaufen.“
„Im AbendrotWir sind durch Not und FreudeGegangen Hand in Hand:Vom Wandern ruhen wir beideNun überm stillen Land.Rings sich die Täler neigen,Es dunkelt schon die Luft,Zwei Lerchen nur noch steigenNachträumend in den Duft.Tritt her und laß sie schwirren,Bald ist es Schlafenszeit,Daß wir uns nicht verirrenIn dieser Einsamkeit.O weiter, stiller Friede!So tief im Abendrot,Wie sind wir wandermüdeIst dies etwa der Tod?“
„Das alles ist nur scheinbar auf ferne Räume und Vorzeiten verteilt. Es ist vielmehr in jedem Einzelnen verborgen und ihm in Schlüsseln überliefert, damit er sich selbst begreife, in seiner tiefsten und überindividuellen Macht. Darauf zielt jede Lehre, die dieses Namens würdig ist. Mag die Materie sich auch zu Wänden verdichtet haben, die jede Aussicht zu nehmen scheinen, so ist doch der Überfluß ganz nahe, da er im Menschen als Pfund, als überzeitliches Erbteil lebt. Es hängt von ihm ab, ob er den Stab, nur um sich auf dem Lebensweg darauf zu stützen, oder ob er ihn als Szepter ergreifen will.“
„Aus den Akten der Gerichte und Justiz habe ich dann recherchiert. Und aus den Mengen der Akten findet man dann immer mal eine ‚Perle‘. Dort steht, die Wände der Zelle sind weiß gestrichen, sie ist die einzelne Gefangene im ganzen Trakt, keiner nebenan, keiner drüber oder drunter. Völlige akustische Isolierung vor anderen menschlichen Geräuschen, Schlafentzug durch nächtliche Kontrollen, Kontakt- und Schreibverbot. Nur gelegentlich darf sie ihre Anwälte sehen.“
„Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest // Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.“
„Mit dem Kopf durch die Wand wird nicht gehen. Da siegt zum Schluss immer die Wand.“
„Denn ich suchte Gott. Die Zunge dorrte mir vom Fragen, die Füße schwollen mir vom Wandern.“
„Am Ziele deiner Wünsche wirst du jedenfalls eines vermissen: dein Wandern zum Ziel.“
„Ich hatte nicht den Verstand verloren! Mein Hirn wurde nicht in zwei Hälften gerissen. Ich würde mein weiteres Leben nicht in einer Zelle mit sehr weichen Wänden verbringen müssen. Das war soweit erfreulich.“
„Langsam bekam alles Griff und Glanz. Die Unsicherheit schwand, die Worte kamen von selber und ich achtete nicht mehr so darauf, was ich sagte. Ich trank weiter und spürte, wie die große, weiche Welle herankam und mich erfaßte, wie sich die leere Stunde der Dämmerung mit Bilderen füllte und geisterhaft über den gleichgültigen, grauen Bezirken des Daseins der laulose Zug der Träume wiederauftauchte. Die Wände der Bar weiteten sich, und plötzlich war es nicht mehr die Bar – es war eine Ecke der Welt, ein Winkel der Zuflucht, ein halbdunkler Unterstand, um den ringsumger die ewige Schlacht des Chaos brauste und in dem wir geborgen hockten, rätselhaft zueinandergeweht durch das Zwielicht der Zeit.“
„Und der Künstler ist immer noch dieser: ein Tänzer, dessen Bewegung sich bricht an dem Zwang seiner Zelle. Was in seinen Schritten und dem beschrankten Schwung seiner Arme nicht Raum hat, kommt in der Ermattung von seinen Lippen, oder er muß die noch ungelebten Linien seines Leibes mit wunden Fingern in die Wände ritzen.“
„Ich wage kaum die Hände auszustrecken, wie in einem engen Spiegelzimmer, aus Furcht überall anzustoßen, daß die schönen Figuren in Scherben auf dem Boden lägen und ich vor der kahlen, nackten Wand stünde.“
„Das war ein seltsamer Raum, hergerichtet in einem einzigen Stile: bizarre Künstlerlaune. Etrurische und japanische Vasen, spanische Fächer und Dolche, chinesische Schirme und italienische Mandolinen, afrikanische Muschelhörner und kleine antike Statuen, bunte Rokkoko-Nippes und wächserne Madonnen, alte Kupferstiche und Arbeiten aus Meysenberg eigenem Pinsel, – das alles war im ganzen Raum auf Tischen, Etagèren, Konsolen und an den Wänden, welche überdies gleich dem Fußboden mit dicken orientalischen Teppichen und verblichenen gestickten Seidenstoffen bedeckt waren, in schreienden Zusammenstellungen arrangiert, welche gleichsam auf sich selbst mit Fingern wiesen.“
„Niemand hat die Absicht jemanden an die Wand zu stellen!“
„Die Geheimnisse der Lebenspfade darf und kann man nicht offenbaren, es gibt Steine des Anstoßes, über die ein jeder Wanderer stolpern muß. Der Poet aber deutet auf die Stelle hin.“
„Engel verführt man gar nicht oder schnell.Verzieh ihn einfach in den HauseingangSteck ihm die Zunge in den Mund und langIhm untern Rock, bis er sich naß macht, stellIhm das Gesicht zur Wand, heb ihm den RockUnd fick ihn. Stöhnt er irgendwie beklommenDann halt ihn fest und laß ihn zweimal kommenSonst hat er dir am Ende einen Schock.Ermahn ihn, dass er gut den Hintern schwenktHeiß ihn dir ruhig an die Hoden fassenSag ihm, er darf sich furchtlos fallen lassenDieweil er zwischen Erd und Himmel hängt –Doch schau ihm nicht beim Ficken ins GesichtUnd seine Flügel, Mensch, zerdrück sie nicht.“
„Zum Selbstmord neige ich nicht, denn ich verspüre nichts von jenem Tatendrang, der andere nötigt, so lange mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen, bis der Kopf nachgibt.“
„Diese ewige Anklage des Christentums will ich an alle Wände schreiben, wo es nur Wände gibt, – ich habe Buchstaben, um auch Blinde sehend zu machen… Ich heiße das Christentum den einen großen Fluch, die Eine große innerlichste Verdorbenheit, den Einen großen Instinkt der Rache, dem kein Mittel giftig, heimlich, unterirdisch, klein genug ist, – ich heiße es den Einen unsterblichen Schandfleck der Menschheit […].“
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