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verschiedenheit
Verwandt mit: verschiedenheit
„Wenn die Lebhaftigkeit des Geistes darin besteht, daß wir die im Gedächtnis bewahrten Ideen leicht zur Hand haben, so beruht darauf, daß wir sie unverwirrt halten und imstande sind, auch bei der geringsten Verschiedenheit ein Ding von dem andern genau zu unterscheiden, zum guten Teil die Richtigkeit und die Klarheit des Urteils und die Klarheit der Begründung, die sich bei einem Menschen mehr zeigen kann als bei einem andern.“
„Bedeutend ist nun an unserem Zustand, daß wir nicht völlig im Dumpfen dahinleben. Wir steigen nicht nur zu Punkten großen Selbstbewußtseins auf, sondern auch zu strenger Selbstkritik. Das ist ein Zeichen hoher Kulturen; sie wölbenBögen über die Traumwelt auf. Wir kommen im Bewußtseinsstil zu Einsichten, wie sie dem indischen Bilde vom Schleier der Maja entsprechen oder der ewigen Weltzeitfolge, die Zarathustra lehrt. Die indische Weisheit rechnet selbst den Aufstieg und das Versinken von Götterreichen der Welt des Augentruges zu – dem Schaum der Zeit. Wenn Zimmer behauptet, daß uns diese Größe des Aspektes fehle, so kann man ihm darin nicht beistimmen. Nur fassen wir ihn im Bewußtseinsstil, durch den alles zermalmenden Vorgang der Erkenntniskritik. Hier schimmern die Grenzen von Zeit und Raum. Der gleiche Vorgang, vielleicht noch dichter und folgenschwerer, wiederholt sich heute in der Wendung von der Erkenntnis auf das Sein. Dazu kommt der Triumph der zyklischen Auffassung in der Geschichtsphilosophie. Freilich muß die Kenntnis der historia in nuce sie ergänzen: das Thema, das in unendlicher Verschiedenheit von Zeit und Raum sich abwandelt, ist ein und dasselbe, und in diesem Sinne gibt es nicht nur Geschichte der Kulturen, sondern Menschheitsgeschichte, welche eben Geschichte in der Substanz, im Nußkern, Geschichte des Menschen ist. Sie wiederholt sich in jedem Lebenslauf.“
„Es ist aber doch sonderbar, dass die Sklaverey im Mittelalter keine einzige Spur eines ähnlichen Einflusses zeigt. Die Verschiedenheit der übrigen Umstände erklärt zwar viel aber nicht alles.“
„Verschiedenheit der Religionen: ein wunderlicher Ausdruck! gerade, als ob man von verschiedenen Moralen spräche.“
„Sehr geringe Unterschiede begründen manchmal sehr große Verschiedenheiten.“
„Die menschliche Gestalt kann nicht bloß durch das Beschauen ihrer Oberfläche begriffen werden, man muss ihr Inneres entblößen, ihre Teile sondern, die Verbindungen derselben bemerken, die Verschiedenheiten kennen, sich von Wirkung und Gegenwirkung unterrichten, das Verborgene, Ruhende, das Fundament der Erscheinung sich einprägen, wenn man dasjenige wirklich schauen und nachahmen will, was sich als ein schönes, ungetrenntes Ganze[! ] in lebendigen Wellen vor unserm Auge bewegt.“