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Verwandt mit: theater
„Das tragische Theater hat einen großen moralischen Nachteil: Es überschätzt die Bedeutung von Leben und Tod.“
„Ihr Unterrock war rot und blau sehr breit gestreift und sah aus, als wenn er aus einem Theater-Vorhang gemacht wäre. Ich hätte für den ersten Platz viel gegeben, aber es wurde nicht gespielt.“
„Der klassische Darwinismus zählt zu den linearen Systemen, doch dringen zyklische Vorstellungen in ihn ein. Die Darstellung der dürren Stammbäume in den Lehrbüchern beginnt sich zu belauben, nimmt Busch- und Kugelformen an. Das »biogenetische Grundgesetz« ist als Beleg des linear aufsteigenden Fortschreitens gedacht. Es läßt sich ebensogut als Wiederholung und Wiedervollzug des Schöpfungsgedankens im Einzelnen auffassen und als Dienst, den die gesamte Natur, ja das Universum selbst, an seiner Bildung zu leisten hat. Das große Theater kreist um ihn herum. Mit jedem Menschen wird die Welt neu konzipiert. In der Entwicklung der Tierstämme herrscht über dem lückenlosen Fortfließen des Bios die Wiederkehr von Bildungselementen, die von der Verwandtschaft unabhängig sind: der ideale Eingriff formender Prinzipien. Jeder der großen Stämme bildet in sich fliegende, schwimmende, landbewohnende Wesen aus, Parasiten und Nachahmer, Raubtiere und Pflanzenfresser, und es ist erstaunlich, welche Ähnlichkeit von Form und Wesen bei größter Fremdheit der Blutlinien auftreten kann. Ein Saurier lebt als Vogel, eine Eule nach Art des Murmeltiers. Wenn man »den Fisch« nicht mehr als eine Art Stafettenläufer im anatomischen System, sondern als Lebensform und -schicksal auffaßt, kann man sagen, daß es Würmer, Schlangen, Saurier, Vögel, Säugetiere und auch Menschen gibt, die Fische sind. Das setzt eine geringfügige Verschiebung der Optik voraus, die eintreten könnte, wenn der Nominalismusstreit in eine neue Instanz getrieben würde, worauf Anzeichen hinweisen. Es gibt viele mögliche Natursysteme neben, außer und über dem unseren.“
„Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirne nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt – maskiert.“
„Niemand, sagen die Verfasser der Bibliothek, wird leugnen, daß die deutsche Schaubühne einen großen Teil ihrer ersten Verbesserung dem Herrn Professor Gottsched zu danken habe.« Ich bin dieser Niemand; ich leugne es gerade zu. Es wäre zu wünschen, daß sich Herr Gottsched niemals mit dem Theater vermengt hätte.“
„Wenn das Theater eingeht, ist auch der Eros eingegangen.“
„Bald sind sie allein auf der Tanzfläche, und Pierre führt seine Partnerin schon viel sicherer.“Was haben sie mir denn da vorgemacht?” sagt Ève. “Sie tanzen doch sehr gut.”“Das ist das erste Mal, dass man mir das sagt.”“Sie brauchten eben mich als Tänzerin.”“Ich glaube es fast …”Sie sehen sich an und tanzen eine Weile schweigend.“Sagen Sie”, fragte Pierre plötzlich, “was geht hier eigentlich vor? Vorhin dachte ich nur an meine Sorgen, und jetzt bin ich hier … Ich tanze und sehe nur Ihr Lächeln … Wenn das der Tod … wäre …”“Das?”“Ja. Mit Ihnen tanzen, immer, nichts sehen als Sie, alles andere vergessen …”“Ja, und?”“Der Tod wäre besser als das Leben. Finden sie nicht auch?”“Halten Sie mich fester”, haucht sie.Ihre Gesichter sind einander ganz nahe. Sie tanzen noch einen Augenblick weiter, und sie wiederholt:“Halten sie mich fester…”Plötzlich wird Pierres Gesicht traurig. Er hört auf zu tanzen, rückt ein wenig von Ève ab und murmelt:“Es ist ja alles Theater. Ich habe Ihre Taille nicht einmal berührt …”Ève begreift nun ebenfalls:“Wahrhaftig”, sagt sie langsam, “wir tanzen jeder für sich …”Sie bleiben voreinander stehen.Dann streckt Pierre die Hände aus, als wolle er sie auf die Schultern der jungen Frau legen, dann zieht er sie unwillig wieder zurück:“Mein Gott”, sagt er, “wie süß wäre es, Ihre Schultern zu berühren. Ich möchte so gerne Ihren Atem spüren, wenn Sie mich anlächeln. Aber auch das habe ich verpasst. Ich bin ihnen zu spät begegnet …”Ève legt Pierre die Hand auf die Schulter.Sie sieht ihn liebevoll an:“Ich gäbe meine Seele dafür hin, einen Augenblick lang wieder zu leben und mit Ihnen zu tanzen.”“Ihre Seele?”“Das ist alles, was wir noch besitzen.”Pierre nähert sich seiner Begleiterin und umfasst sie von neuem. Sie beginnen wieder zu tanzen, sehr zart, Wange an Wange, mit geschlossenen Augen.“
„Die Krankheit der Kultur des 20. Jahrhunderts ist die Unfähigkeit, irgend etwas als real zu empfinden.Die Leute hocken wie gebannt vor dem Fernseher,konsumieren Soap Operas, Filme, Theaterund Pop-Idole und lassen sich von Symbolenzu heftigen Gefühlsbewegungen hinreißen.Doch in der Realität des eigenen Lebens sind sie emotional tot.“
„Es kommt nicht darauf an, was auf der Bühne geschieht. Sondern darauf, was das Unsichtbare Theater in deinem Kopf veranstaltet.“
„Lebenslängliche Theaterkerkerhaftohne die geringste BegnadigungsmöglichkeitUnd doch niemals aufgegebenStrafanstalt als TheaterZehntausende Insassendie alle keine Aussichtauf Begnadigung habenNur die Todesstrafe ist ihnen allen sicher“
„Jedes Buch sollte mit so einem Papier beginnen (…) Am Besten mit einem dunklen: dunkelrot, dunkelblau, je nachdem, wie der Einband des Buches ist. Wenn du dann das Buch aufschlägst, ist es wie im Theater: Erst ist da der vorhang – du ziehst ihn zur Seite, und die Vorstellung beginnt.“
„Der Schauspieler soll theatralisch sein. Seine Gefühle und Äußerungen müssen größer sein als die Gefühle und Äußerungen des Zuschauers, um bei diesem die gewünschte Wirkung zu erreichen. Soll das Theater auf das Leben wirken, muss es stärker, intensiver als das alltägliche Leben sein. Das ist das Gesetz der Schwere. Wenn man schießt, muss man höher, über das Ziel hinaus zielen.“
„Das Theater wirkt am stärksten, wenn es unwirkliche Dinge wirklich macht. Dann wird die Bühne zum Seelenperiskop, das die Wirklichkeit von innen beleuchtet.“
„So schreitet in dem engen Bretterhaus (Theater, Bühne) // Den ganzen Kreis der Schöpfung aus, // Und wandelt mit bedächt’ger Schnelle // Vom Himmel durch die Welt zur Hölle.“
„Und wenn du den Eindruck hast, dass das Leben Theater ist, dann such dir eine Rolle aus, die dir so richtig Spaß macht.“
„Ball, Theater, Gesellschaft, Kartenspiel, Hasardspiel, Pferde, Weiber, Trinken, Reisen, … reicht dies Alles gegen die Langeweile nicht aus, wo Mangel an geistigen Bedürfnissen die geistigen Genüsse unmöglich macht. Daher auch ist dem Philister ein dumpfer, trockener Ernst, der sich dem thierischen nähert, eigen und charakteristisch.“