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„Was ist Magie anderes als eine Technik, die die meistens Menschen nicht verstehen -nicht oder nicht?“
„Das schwerste Symptom des beginnenden Zusammenbruchs liegt in dem, was ich den Verrat an der Technik nennen möchte. […] Es beginnt statt des Exports von Produkten der Export von Geheimnissen, von Verfahren, Methoden, Ingenieuren und Organisatoren… verschwendet, verschleudert, verraten. Das ist der letzte Grund der Arbeitslosigkeit, die keine Krise ist, sondern der Beginn einer Katastrophe. Die Gefahr ist so groß geworden für jeden einzelnen, daß es kläglich ist, sich etwas vorzulügen.“
„Die Optimisten des 19. Jahrhunderts waren so naiv, von der Technik das Paradies zu erwarten – es ist genau so naiv von den Pessimisten des 20. Jahrhunderts, die Technik zum Sündenbock für so alte Unzulänglichkeiten zu machen wie die menschliche Blindheit, Grausamkeit, Unreife, Habgier und sündhafte Hochnäsigkeit“
„Das sind die wahren Wunder der Technik, daß sie das, wofür sie entschädigt, auch wirklich kaputt macht.“
„Wenn ich nur ein Telephon habe, der Wald wird sich finden! Ohne Telephon kann man nur deshalb nicht leben, weil es das Telephon gibt. Ohne Wald wird man nicht leben können, auchwenn’s längst keinen Wald mehr geben wird. Diesgilt für die Menschheit. Wer über ihren Idealenlebt, wird doch ein Sklave ihrer Bedürfnisse seinund leichter Ersatz für den Wald als für dasTelephon finden. Die Phantasie hat ein Surrogatan der Technik gefunden; die Technik ist einSurrogat, für das es keines gibt. Die Andern, dienicht den Wald, wohl aber das Telephon in sichhaben, werden daran verarmen, daß es außen keine Wälder gibt. Die gibt es nicht, weil es innen und außen Telephone gibt. Aber weil es sie gibt, kann man ohne sie nicht leben. Denn die technischen Dinge hängen mit dein Geist so zusammen, daß eine Leere entsteht, weil sie da sind, und ein Vakuum, wenn sie nicht da sind. Was sich innerhalb der Zeit begibt, ist das unentbehrliche Nichts.“
„Erfinden: ein Prozent Inspiration – neunundneunzig Prozent Transpiration.“
„Etwa 1913 begann die Menschenbefreiung oder genauer die Frauenbefreiung sehr langsam mit dem Gaskocher, und etwa 1922 wurde der Gasherd ein ernster Konkurrent des kohlegefeuerten Küchenherds. Sogar Zentralheizungen blieben lange noch mit Kohle oder Koks geheizt. Die furchtbare Hausarbeit muß die Lebensdauer sehr verkürzt haben, von dem Arbeitsleid, das heute durch Lebensfreude ersetzt wird, ganz zu schweigen. Das verdanken die Frauen der Technik, auch die, die die Feindschaft gegenüber der Technik predigen.“
„Wir lassen uns nicht von den Techniken oder der Mode eines anderen Unternehmens beeinflussen.“
„Die Technik ist projizierter Geist, wie das Steinbeil verlängerte Faust gewesen ist.“
„Merkwürdig ist die Renaissance des Islam in unserer Gegenwart. Zu beobachten ist dabei, daß er auf die Technik als die Uniform des Arbeiters angewiesen bleibt.“
„Daß die Frage der Abwälzung der Sklavenarbeit auf technische Art gelöst werden wird, und zwar quantitativ durch die Entwicklung von Robotern und Automaten, qualitativ durch eine Verfeinerung und Verwandlung der Rohprodukte auf eine Weise, deren Ziel und Umfang noch kaum zu ahnen sind – das muß als eine der möglichen Leistungen unter vielen begriffen werden, doch nicht als Absicht, sondern als eines der Mittel der sich bildenden Welt. Es zählt zum Eingebrachten, zur Mitgift der Gestalt des Arbeiters. Das Ziel der Technik ist Erdvergeistigung.“
„Nicht die romantische Auflehnung, sondern die Skepsis innerhalb der Technik wäre ihr Krebsschaden. In irgendeiner Zukunft beginnen die Naturwissenschaften zu langweilen oder setzen sich andere Aufgaben. Ein Schleierder Maja verblaßt.“
„Hinsichtlich des Punktes, an dem unsere Untersuchung sich befindet, heißt das, daß sich der Mensch auch unabhängig vom genetischen Experiment verändern wird. Es wäre müßig, Einflüsse der Umwelt, wie sie soziologisch als Milieu, faunistisch als Biotop, kulturhistorisch als Stil bezeichnet werden, zur Erklärung heranzuziehen. Das alles gehört dazu, mit seiner Technik, seiner Ökonomie. Mit dem, was die Astrologen als den Eintritt in ein Neues Haus bezeichnen, verändert sich auch die Einrichtung.“
„Die vaterrechtlichen Bindungen müssen zugunsten der matriarchalen an Macht verlieren, und das schon deshalb, weil die Mutter von sich aus den Urgrund verkörpert, aus ihm gebiert. Entsprechend müssen der Heroenkult und die Bedeutung der geschichtlichen Person abnehmen. Titanische Kräfte nehmen zu; eines der Anzeichen dafür ist, daß der Techniker den Soldaten aus seiner Rolle drängt. Die Todesstrafe verliert ihre Begründung, während der Mord ohne Gründe gedeiht. Mächtige Mörder tauchen auf.“
„Zu den Verdiensten Spenglers gehört, daß er eine Generation vom Vorurteil der Einmaligkeit, der Einzigartigkeit ihrer historischen Erscheinung und ihrer historischen Lage befreit hat, von jener Vorstellung des Niedagewesenen, wie sie besonders mit der Entwicklung der Technik und ihren überraschenden Phänomenen verbunden war.“
„Die groben Einbrüche, die an vielen Stellen die Geschichtslandschaften in elementare verwandeln, verhüllen Veränderungen feinerer, aber durchdringenderer Art. Bedenklicher ist, daß sich der Mensch in seinem Wesen, als Wesen, zu verändern beginnt. Es tritt etwas Neues und Fremdartiges in ihn ein, und zwar generell, über Nationen, Rassen und Bildungsstufen hinweg, auf planetarische Art. Diese Veränderungen sind unsichtbarer als die der Technik, obwohl sie mit ihrzusammenhängen, und sind ursächlicher.“
„Während die Dampfmaschine und, ihr folgend, der Motor in jenen Teil der menschlichen und tierischen Tätigkeit eintreten, der den Muskeln vorbehalten war, offenbart sich von Jahrzehnt zu Jahrzehnt zwingender die Verwandtschaft der elektrischen Einrichtung mit den Nervenbahnen und Sinnesorganen, mit der feineren organischen Ausstattung. Das fällt in der Form und Anlage der Apparaturen nicht minder auf als im Unterschied der ihnen zugewiesenen Aufgaben. Hier werden Last und Weg mit immer größerer Macht, in immer kürzerer Frist bezwungen, es wird verrichtet, was Hand und Fuß zu leisten hatten und mit ihnen die einfachen Werkzeuge. Dort ist die Technik auf feinere Übermittlung und Wahrnehmung gestimmt. Die Apparate ahmen Augen, Ohren, Kehlköpfe nach. Sie senden Signale, Worte, Bilder, Farben auf astronomische Entfernungen. Sie machen die Materie in ihren feinsten Strukturen wirkend und rezeptiv. Hier wird die Muskelkraft, dort werden die Sinnesorgane bei weitem überflügelt, und zwar auf eine Weise, die ein gemeinsames Wachstum verrät, als ob den Muskelmassen sich Nerven anlegten. Daher wächst auch, wo die Mechanik in einen höheren Rang tritt, der Anteil der elektrischen Ausstattung. Sie führt zu einem Raffinement, zu einer Vergeistigung innerhalb der technischen Welt sowohl in ihren liliputanischen wie in ihren titanischen Bildungen, im unsichtbaren wie im sichtbaren Bereich.“
„Technik und Natur sind keine Gegensätze – werden sie so empfunden, so ist dies ein Zeichen dafür, daß das Leben nicht in Ordnung ist. Der Mensch, der sein eigenes Unvermögen durch die Seelenlosigkeit seiner Mittel zu entschuldigen sucht, gleicht dem Tausendfuß der Fabel, der zur Bewegungslosigkeit verurteilt ist, weil er seineGlieder zählt.“
„Die Beschäftigung mit der Technik wird erst dort lohnend, wo man sie als das Symbol einer übergeordnetenMacht erkennt.“
„Die Technik erhält ja überhaupt ihre Bedeutung erst dadurch, daß sie die Art und Weise ist, in der die Gestalt des Arbeiters die Welt mobilisiert.“
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