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„In der grossen Verkettung von Ursachen und Wirkungen darf kein Stoff, keine Thätigkeit isolirt betrachtet werden.“
„Alles was du siehst, wird die alles lenkende Natur bald verwandeln und aus diesem Stoff andere Dinge schaffen und aus deren Stoff wiederum andere, damit die Welt immer verjüngt werde.“
„Mag uns die sichtbare Welt zuweilen anmuten wie aus Liebe gebildet; der Stoff des Unsichtbaren ist die Angst.“
„Mag uns die sichtbare Welt zuweilen anmuten wie aus Liebe gebildet; der Stoff des Unsichtbaren ist die Angst.“
„Hitze und Kälte, Kummer und Schmerz, Schrecken und Schwäche an Besitz und Körper – dies alles zusammen bürdet uns die erhabene Weisheit auf, damit ans Tageslicht kommt, aus welchem Stoff unser Innerstes gemacht ist.“
„Das wird auch in der Sprache offenbar. Die Sprache gehört zum Eigentum, zur Eigenart, zum Erbteil, zum Vaterland des Menschen, das ihm anheimfällt, ohne daß er dessen Fülle und Reichtum kennt. Die Sprache gleicht nicht nur einem Garten, an dessen Blüten und Früchten der Erbe bis in sein höchstes Alter sich erquickt; sie ist auch eine der großen Formen für alle Güter überhaupt. Wie Licht die Welt und ihre Bildung sichtbar macht, so macht die Sprache sie im Innersten begreifbar und ist nicht fortzudenken als Schlüssel zu ihren Schätzen und Geheimnissen. Gesetz und Herrschaft in den sichtbaren und selbst den unsichtbaren Reichen fangen mit der Benennung an. Das Wort ist Stoff des Geistes und dient als solcher zu den kühnsten Brückenschlägen; es ist zugleich das höchste Machtmittel. Allen Landnahmen im Konkreten und Gedachten, allen Bauten und Heerstraßen, allen Zusammenstößen und Verträgen gehen Offenbarungen, Planungen und Beschwörungen im Wort und in der Sprache und geht das Gedicht voran. ja man kann sagen, daß es zwei Arten der Geschichte gibt, die eine in der Welt der Dinge, die andere in der der Sprache; und diese zweite umschließt nicht nur den höheren Einblick, sondern auch die wirkendere Kraft. Selbst das Gemeine muß sich immer wieder an dieser Kraft beleben, auch wenn es in die Gewalttat stürzt. Aber die Leiden vergehen und verklären sich im Gedicht.“
„Dem Menschen hat von jeher sein Da-Sein mehr gegolten als sein So-Sein: die Schicksalslinie, ihre Länge, ihr Glück und Unglück mehr als der eigentliche Stoff des Schicksals, der allem Bedeutung gibt. Macht gilt ihm mehr als Einsicht, Reichtum mehr als Charakter, die Länge des Lebens mehrals sein Inhalt, Schein mehr als unveräußerliches Sein.“
„Der ernsteste Stoff muss so behandelt werden, dass wir die Fähigkeit behalten, ihn unmittelbar mit dem leichtesten Spiel zu vertauschen.“
„Schade dass die Natur nur einen Mensch aus dir schuf, Denn zum wiirdigen Mann war und zum Schelmen der Stoff.“
„Allein zu essen (solipsismus convictorii) ist für einen philosophierenden Gelehrten ungesund; nicht Restauration, sondern (vornehmlich wenn es gar einsames Schwelgen wird) Exhaustion; erschöpfende Arbeit, nicht belebendes Spiel der Gedanken. Der genießende Mensch, der im Denken während der einsamen Mahlzeiten an sich selbst zehrt, verliert allmählich die Munterkeit, die er dagegen gewinnt, wenn ein Tischgenosse ihm durch seine abwechselnde Einfälle neuen Stoff zur Belehrung darbietet; welchen er selbst nicht hat ausspüren dürfen.“
„Es ist eine, im ganzen Weltraum als ein Kontinuum verbreitete, alle Körper gleichförmig durchdringend erfüllende (mithin keiner Ortsveränderung unterworfene) Materie, welche, man mag sie nun Aether oder Wärmestoff nennen, kein hypothetischer Stoff ist.“
„Wenn es tatsächlich das Orm war, das diese Bücher so besonders machte, dann war ich süchtig nach diesem Stoff, süchtig nach jeder von ihm gesättigten Zeile. Essen? Nebensache. Waschen? Zeitverschwendung. Nur Lesen, Lesen, Lesen war wichtig.“
„Und doch ist das Böse für das Gute notwendig wie der Stoff für die Idee und die Dunkelheit für das Licht.“
„SchweigenIn Eins verleibt, in engster InnigkeitSind Kräfte: doppellebig – so geschweißtEin Bild von jener Zwillings-WesenheitAus Stoff und Licht, die Körper ist und Geist.Da ist ein zweifach Schweigen – Strand und Meer –Körper und Seele. Einer wohnt am Ort,Jüngst übergrünt; ein tränenvolles Wort,Gedenken und Ehrzeichen, ernst und hehr,Verhüllen alles Graun – er heißt: Nie mehr!Er ist vereinigt Schweigen; fürcht ihn nicht,Da ihm zum Bösen alle Macht gebricht.Doch solltest du begegnen (traurig Los!)Seinem Gespenst (dem Kobold Namenlos,Der spukt auf nie vom Mensch betretnen PfadenDer Einsamkeit), befiehl dich Gottes Gnaden.“
„Das könnte in Abwandlung der bekannten Goethe-Worte so ausgedrückt werden: / Wär nicht das Auge sonnenhaft, / Die Sonne könnt‘ es nie erblicken; / Wär‘ nicht im Stoff des Geistes Kraft, / Wie könnte Stoff den Geist verrücken.“
„Himmel und Hölle ist im Menschen. Und es ist so, dass man mit diesem Stoff nun Einblick bekommt in die eigene Hölle oder den eigenen Himmel.“
„So sind die guten Menschen die Lehrer der Nichtguten, und die nichtguten Menschen sind der Stoff für die Guten. Wer seine Lehrer nicht werthielte und seinen Stoff nicht liebte, der wäre bei allem Wissen in schwerem Irrtum. Das ist das große Geheimnis.“
„Die genaue Schärfe der Mathematik aber darf man nicht für alle Gegenstände fordern, sondern nur für die Stofflosen. Darum passt diese Weise nicht für die Wissenschaft der Natur, denn alle Natur ist wohl mit Stoff verbunden“
„Die Form will so gut verdaut sein als der Stoff; ja, sie verdaut sich viel schwerer.“
„Den Stoff sieht jedermann vor sich, den Gehalt findet nur der, der etwas dazu zu tun hat, und die Form ist ein Geheimnis den Meisten.“
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