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„Zu den großen Ereignissen zählt die Wendung der Philosophie von der Erkenntnis auf die Sprache; sie bringt den Geist in enge Berührung mit einem Urphänomen. Das ist wichtiger als alle physikalischen Entdeckungen. Der Denker betritt ein Feld, auf dem endlich wieder ein Bündnis nicht nur mit dem Theologen, sondern auch mit dem Dichter möglich ist.“
„Es mag als Verlust erscheinen, daß die geistige Souveränität vereinzelt wurde und daß, wenn man noch sagen will, daß Denken die Welt regiere, es doch ein sehr spezielles Denken geworden ist. Die Ausmünzung der Hegelschen Philosophie und die dominierende, ja schicksalhafte Bedeutung, die die exakten Naturwissenschaften gewonnen haben, sind Beispiele.“
„Kant kam über die Bannmeile von Königsberg nicht hinaus. Schopenhauer wähnte die kantische Philosophie zuvollenden, indem er den Willen als das Ding an sich setzte. Daher rührt sein enormer Einfluß auf im klassischen Sinn atypische Geister wie Burckhardt, Huysmans, Nietzsche, Wagner und zahllose andere, die schon verschollen sind. Ihn zu zitieren, gehört heute in unserem geistigen Mezzanin zum schlechten Stil. Das bestätigt unter anderem einige seiner Aphorismen, wie jenen, daß alle Dummköpfe einig werden, sobald ein Mensch von überlegener Intelligenz auftaucht.“
„Weit hoffnungsvoller ist es, daß die Einzelwissenschaftenvon sich aus zu Bildern vordringen, die einer theologischen Deutung fähig sind – vor allem die Astronomie, die Physik und die Biologie. Sie scheinen aus der Expansion sich wieder der Verdichtung anzunähern, der begrenzteren, schärferen und damit vielleicht auch menschlicheren Sicht, vorausgesetzt, daß man das Wort neu konzipiert. Man wird sich hier vor vor eiliger Ausdeutung hüten müssen, am besten sprechen die Ergebnisse. Den Experimenten werden jetzt neue Fragen unterlegt. Das bringt auch neue Antworten. Zu ihrer Zusammenfassung wird die Philosophie nicht ausreichen.“
„Ein solches Wagnis kann Erfolg nur dann erhoffen, wenn ihm von den drei großen Mächten der Kunst, der Philosophie und der Theologie Hilfe geboten und Bahn im Ausweglosen gebrochen wird. Wir werden darauf im einzelnen eingehen. Vorausgeschickt sei nur, daß in der Kunst tatsächlich das Thema des umstellten Einzelnen an Raum gewinnt. Naturgemäß wird das besonders in der Menschenschilderung hervortreten, wie sie der Bühne und dem Lichtspiel zukommt, vor allem aber dem Roman. Und wirklich sehen wir die Perspektive wechseln, insofern die Schilderung der fortschreitenden oder sich zersetzenden Gesellschaft abgelöst wird durch die Auseinandersetzung des Einzelnen mit dem technischen Kollektiv und seiner Welt. Indem der Autor in ihre Tiefe eindringt, wird er selbst zum Waldgänger, denn Autorschaft ist nur ein Name für Unabhängigkeit.“
„Die Ironie ist Männersache wie das Schachspiel oder die Philosophie… Den Frauen steht sie nicht zu und nicht an. Sie haben andere Mittel und sind umso stärker, je mehr sie die Macht auf das Geschlecht gründen. Die Macht der Ironie liegt im Geist. Sie geht auf Kosten des Eros, und die beiden sind in kein Bett zu zwingen oder höchstens in ein sehr künstliches.“
„Die christliche Demut ist ebenso ein Dogma der Philosophie wie der Religion.“
„Die gesamte Philosophie ist einem Baume vergleichbar, dessen Wurzel die Metaphysik, dessen Stamm die Physik und dessen Zweige alle übrigen Wissenschaften sind.“
„Ich will von der Philosophie nichts weiter sagen, als daß ich sah, sie sei von den vorzüglichsten Geistern einer Reihe von Jahrhunderten gepflegt worden, und dennoch gebe es in ihr nicht eine Sache, die nicht streitig, und nicht zweifelhaft sei; und daß ich demnach nicht eingebeldet genug war, um zu hoffen, es werde mir damit besser gehen, als den anderen.“
„Wenn man zu leben versucht, ohne zu philosophieren, dann ist das, als halte man die Augen geschlossen, ohne daran zu denken, sie zu öffnen.“
„Wenn man zu leben versucht, ohne zu philosophieren, dann ist das, als halte man die Augen geschlossen, ohne daran zu denken, sie zu öffnen.“
„Ich glaube nicht, dass es eine Philosophie gibt, die nahelegt, dass Kinderlähmung eine gute Sache ist.“
„Philosophie ist die höchste Form, die Musik aufladen kan.“
„… dass wahrhaftig das Menschengeschlecht nicht aus dem Unglück herauskommen würde, bevor ein Schlag wahrer und echter Philosophen an die Staatsverwaltung gelangte, oder dann, bevor die regierenden Kreise in den Städten durch ein göttliches Wunder ernsthaft zu philosophieren begännen.“
„Für uns gibt es so etwas wie die Philosophie als solche überhaupt nicht. Denn wie auch immer man diesen Schatten der Wissenschaft, diese graue Eminenz der Humanität, betrachten mag, sie ist nur eine hypostatierte Abstraktion. In Wirklichkeit gibt es nur Philosophien.“
„Somerset Maugham hat einmal geschrieben, in jeder Rasur liegt eine Philosophie, und ich pflichte diesem Gedanken entschieden bei. Ganz gleich, wie banal und alltäglich eine Tätigkeit sein mag, wenn man sie nur lange genug ausübt, bekommt sie etwas Meditatives oder Kontemplatives.“
„Philosophie ist ein Abfallprodukt der Langeweile.“
„Wenn man auch der protestantischen Kirche manche fatale Engsinnigkeit vorwirft, so muß man doch zu ihrem unsterblichen Ruhme bekennen: indem durch sie die freie Forschung in der christlichen Religion erlaubt und die Geister vom Joche der Autorität befreit wurden, hat die freie Forschung überhaupt in Deutschland Wurzel schlagen und die Wissenschaft sich selbständig entwickeln können. Die deutsche Philosophie, obgleich sie sich jetzt neben die protestantische Kirche stellt, ja sich über sie heben will, ist doch immer nur ihre Tochter; als solche ist sie immer in betreff der Mutter zu einer schonenden Pietät verpflichtet.“
„Von dem Augenblick an, wo eine Religion bei der Philosophie Hülfe begehrt, ist ihr Untergang unabwendlich.“
„Die Philosophie schenkte mir die Fertigkeit, jeder Wendung des Schicksals gegenüberzutreten.“
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