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„Der Philosoph muss durchaus den Mut haben, zu sagen, Demokratie ist höchst wünschbar, aber kann nicht selber die unabdingbare Bedingung dafür sein, daß ein menschliches Leben auf Erden sich lohnt.“
„Man kann nur Philosoph werden, nicht es sein; so bald man es zu sein glaubt, hört man auf es zu werden.“
„die Philosophen haben die Bemerkung gemacht, daß die Gewohnheiten der Jugend im Greisenalter mit großer Stärke wiederkehren.“
„Wollen wir etwa die Pädagogik den Philosophen in die Hände spielen? Nichts weniger als das! Sie würden sich ungeschickt genug benehmen. Denen allein werde sie anvertraut, die mehr sind als Philosophen, darum aber auch unendlich mehr als Humanisten oder Realisten.“
„Ein Philosoph ist ein Mann, der in Ermangelung einer Frau die ganze Welt umarmt.“
„Jetzt muss der Geist von Weimar, der Geist der großen Philosophen und Dichter, wieder unser Leben erfüllen.“
„Armut: Beißerchen für die Zähne von Reformratten. Die Anzahl von Plänen zu ihrer Abschaffung ist gleich der Menge von Reformern, die an ihr leiden, plus der Menge von Philosophen, die nichts von ihr wissen.“
„Wie jeder Mensch Philosoph ist, so ist jeder Mensch Wissenschaftler usw.“
„Wer ein Philosoph werden will, darf sich nicht vor Absurditäten fürchten.“
„Ein Prozeß, der von der Amöbe zum Menschen geführt hat, schien den Philosophen augenscheinlichen Fortschritt zu bedeuten – aber ob die Amöbe dieser Auffassung zustimmen würde, ist nicht bekannt.“
„Ich versuchte, ihn zu finden am Kreuz der Christen, aber er war nicht dort. Ich ging zu den Tempeln der Hindus und zu den alten Pagoden, aber ich konnte nirgendwo eine Spur von ihm finden. Ich suchte ihn in den Bergen und Tälern, aber weder in der Höhe noch in der Tiefe sah ich mich imstande, ihn zu finden. Ich ging zur Kaaba in Mekka, aber dort war er auch nicht. Ich befragte die Gelehrten und Philosophen, aber er war jenseits ihres Verstehens. Ich prüfte mein Herz, und dort verweilte er, als ich ihn sah. Er ist nirgends sonst zu finden.“
„Für den Naturwissenschaftler ist die Spezialisierung eine Versuchung; für den Philosophen ist sie eine Todsünde.“
„Während die Philosophen noch streiten, ob die Welt überhaupt existiert, geht um uns herum die Natur zugrunde.“
„Wer in einem blühenden Frauenkörper das Skelett zu sehen vermag, ist ein Philosoph.“
„Der Philosoph behandelt eine Frage; wie eine Krankheit.“
„Ein Philosoph gibt nichts auf Kleider, große Männer haben große Blößen.“
„Das Denken schafft ohne Zweifel Tatsachen; aber dann sind es Tatsachen, die zu denken geben und immer näher rücken, bis ihnen das Denken den Vortritt gibt. Es folgt den Ereignissen, zuletzt dem Tageslauf. So nehmen die Philosophen das Atom an, wie es ihnen von den Physikern geliefert wird. Schon Nietzsche überlegte, und zwar in einem ziemlich späten Abschnitt, ob er nicht noch zehn Jahr Naturwissenschaften studieren sollte – ohne Zweifel in einem schwachen Augenblick. Man zäumt das Pferd nicht am Schwanze auf.“
„Hierher der Heilsarmeestil der Generale, der Altetantenstil der Philosophen, der Sammethandschuhstil der Pädagogen in einer Welt der Gewalt, der Gehässigkeit, der unbarmherzigen Prüfungen – als genaue Entsprechung von Nichthandeln und Handeln oder von Furcht und Schrecken überhaupt. Dies aber sine ira et studio, letzthin mit Wohlwollen und ohne in Nietzsches Fehler zu verfallen, als Amoralist dreimal soviel zu moralisieren wie alle anderen. Vor dieser Flut, in dieser Wende handelt keiner ganz richtig und keiner ganz verkehrt. Viel wichtiger als nachzurechten ist nachzurechnen – wie Forschung der Wertung vorangeht, so topographisches Bemühen der Rechtsordnung.“
„Wenn Overbeck sagte: »Nietzsche ist als Gelehrter gar nicht ernst zu nehmen, als Denker gar sehr«, so war das kritisch gemeint. Es ist aber das Beste, was man von einem Geist sagen kann, der sich nicht von den Texten, sondern aus der Quelle nährt. Entweder bleibt der Philosoph auf der Grundlinie des Denkens, von der auch die stärksten Entwicklungen der Wissenschaften nur Seitentriebe sind, oder er degradiert sich zum bloßen Handlanger von Banausen, zuletzt auch der politischen Freibeuter. Durch bloßes Wissen hält keiner stand.“
„Nietzsche sieht weit in das Kommende. Er gehört nicht mehr zu den klassischen Philosophen; die denkerische Kraft schlägt unversehens, wie durch eine brüchig gewordene Isolierung, in dichterische um. Die Isolierung ist impressionistisch: »Abgerechnet nämlich, daß ich ein décadent bin, bin ich auch dessen Gegensatz« (»Ecce homo«). Den Eintritt in die Dichtung darf man auch so auslegen, daß der Gedanke nicht mehr genügt. Nietzsche sagt einmal, daß, wo er noch gehe, bald niemand mehr werde gehen können; später, in Turin, hätte er sagen können: wo ich jetzt gehe, ging niemand mir voraus. Dort ist sichtbarer Überfluß, sind Midas und Danae.“
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