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„Das ist es, was der Mensch wissen will. Hier liegt das Zentrum seiner zeitlichen Unruhe. Das ist die Ursache seines Durstes, der in der Wüste wächst — und diese Wüste ist die Zeit. Je mehr die Zeit sich ausdehnt, je bewußter und zwingender, aber auch je leerer sie in ihren kleinsten Teilen wird, desto brennender wird der Durst nach den ihr überlegenen Ordnungen.“
„Die Panik, die man heute weithin beobachtet, ist bereits der Ausdruck eines angezehrten Geistes, eines passiven Nihilismus, der den aktiven herausfordert. Der freilich ist am leichtesten einzuschüchtern, der glaubt, daß, wenn man seine flüchtige Erscheinung auslöscht, alles zu Ende sei. Das wissen die neuen Sklavenhalter, und darauf gründet sich die Bedeutung der materialistischen Lehren für sie. Sie dienen im Aufstand zur Erschütterung der Ordnung und sollen nach errungener Herrschaft den Schrecken verewigen. Es soll keine Bastionen mehr geben, auf denen der Mensch sich unangreifbar und damit furchtlos fühlt.“
„Ein solches Wort kann nur durch einen bereits geschwächten Geist geprägt werden. Es wird jeden unangenehm berühren, der eine Vorstellung von der Unsterblichkeit und den auf sie sich gründenden Ordnungen besitzt. Wo es Unsterblichkeit gibt, ja wo nur der Glaube an sie vorhanden ist, da sind auch Punkte anzunehmen, an denen der Mensch durch keine Macht und Übermacht der Erde erreicht oder beeinträchtigt, geschweige denn vernichtet werden kann. Der Wald ist Heiligtum.“
„Wichtig ist dabei, daß der Enteignete sich über die Idee des individuellen Raubes erhebe, der an ihm begangen wird. Sonst wird in ihm ein Trauma bleiben, ein inneres Fortbestehen des Verlustes, das dann im Bürgerkriege sichtbar wird. Das Gut ist freilich ausgegeben, und deshalb steht zu befürchten, daß der Enterbte sich auf anderen Gebieten zu entschädigen sucht, als deren nächstes sich der Terror anbietet. Man tut vielmehr gut, sich zu sagen, daß man notwendig und auf alle Fälle in Mitleidenschaft gezogen wird, wenngleich unter verschiedenen und wechselnden Begründungen. Die Lage, vom andern Pol aus gesehen, ist zugleich die des Endlaufes, bei dem der Wettkämpfer die letzten Kräfte ausgibt, im Angesicht des Ziels. Ganz ähnlich handelt es sich bei der Heranziehung des Kapitals auch nicht um reine Ausgabe, sondern um Investierung im Hinblick auf neue und notwendig gewordene Ordnungen, vor allem auf das Weltregiment. Man kann sogar sagen: die Ausgaben sind und waren derart, daß sie entweder auf den Ruin oder auf eine äußerste Möglichkeit hinweisen.“
„Die Revolutionen künden sich in den Sternen an. Das war längst so, ehe Menschen die Erde bewohnt haben. Dort sind die Maßstäbe zur Einteilung der Weltzeit, vom flüchtigen Augenblick bis zu den Lichtjahren. Daher deuten sich die tiefsten Veränderungen der menschlichen Ordnung in der Sternkunde an. Der Blick auf den gestirnten Himmel wirft die erste, die unsichtbare Bahn. Dem folgen die Erscheinungen. Die Moderne beginnt und endet mit der kopernikanischen Revolution. Jeder neue Blick auf das All hat einen metaphysischen Hintergrund. Das All und das Auge verändern sich gleichzeitig. Das gilt auch nach der Erfindung der Fernrohre und innerhalb komplizierter Berechnungen. In die Erfassung großer Zeitalter teilen sich heute Geschichte und Naturgeschichte, ohne uns zu befriedigen, obwohl ihnen nicht nur eine Fülle neuen Materials, sondern auch neuer Meßgeräte und Uhren zur Verfügung steht. Die Einteilung läßt sich auf eine Gerade oder auf einen Kreis abtragen, je nachdem, ob ein lineares oder ein zyklisches System angenommen wird. Eine Verbindung von beiden gibt die Spirale, in der die Entwicklung sich sowohl fortbewegt als auch wiederkehrt, wenngleich auf verschiedenen Ebenen. Es scheint, daß zyklische Systeme dem Geist gemäßer sind. Wir bauen auch die Uhren rund, obwohl kein logischer Zwang dazu besteht. Auch Katastrophen werden als wiederkehrend angenommen, so Fluten und Verwüstung, Feuer und Eiszeiten. Das periodische Wachsen und Schwinden der weißen Kappen hat etwas Pulsierendes. Man hat den Eindruck, daß es noch einer kleinen Änderung bedürfte, und ein indisches Philosophem würde konzipiert.“
„Eine Ordnung der Menschheitsgeschichte unter Richtpunkten, die außerhalb der Kultur- und Völkergeschichte liegen, also etwa den astrologischen ähneln würden, scheint heute besonders schwierig, auch abgesehen von dem großen Anfall an Tatsachen. Dieser besteht nicht nur darin, daß sich, vor allem durch die Ausbildung der Archäologie, unsere Kenntnis der Frühgeschichte erweitert hat und noch fortwährend ausdehnt, so daß nicht nur neues Licht auf die uns bekannten Kulturen fällt, sondern auch ganz unbekannte auftauchen. Dazu kommt der erstaunliche Einblick in die Vorgeschichte, der nicht nur ein neues Feld, sondern eine neue Dimension erschließt. Je mehr Tatsachen anfallen, desto entschiedener muß der Geist auf seinem Herrschaftsanspruch, auf Ordnung und Benennung, bestehen. Vielleicht ist bereits der Andrang von Tatsachen ein Symptom der Schwächung, ein hellenistischer Zug. Der Geist wird zum Museumsdirektor, zum Kustos unkontrollierbarer Sammlungen. Bereits aus diesem Grunde ist Spenglers System mit seiner Einteilung in acht Kulturen dem Toynbees vorzuziehen, das sich auf deren einundzwanzig stützt. Auch diese Zahl könnte durch archäologische Ergebnisse und feinere Einteilung vermehrt werden. Es bleibt aber richtig, daß der Geist der Forschung die Aufträge erteilt, nicht umgekehrt. Tatsachen schaffen Belege, nicht Wahrheiten. Wo geforscht wird, wurde das Feld bereits durch geistige Vetos und Placets abgesteckt. Was gefunden wird, ist daher nicht zufällig.“
„Wenn Spengler in der Einleitung zu seinem Hauptwerk sagt: »Das Mittel, lebendige Formen zu erkennen, ist die Analogie«, so rührt er damit das Wesen der physiognomischen Methodik an. Durch den Analogieschluß läßt sich in der Tat viel erreichen, unter anderem die Erfassung und Ordnung historischer Figuren unter der bloßen Oberflächenähnlichkeit der zeitlichen Gewänder und ferner die Einsicht in noch bevorstehende Abläufe aus der Kenntnis der Periodizität heraus: als Voraussage. Hier gewinnt der physiognomische Instinkt des Hinzutretenden prophetische Kraft.“
„Es gibt kein gutes oder gar schlechtes Verhalten. Nur sein Platz in Ordnung macht es gut oder schlecht.“
„Wir müssen die höchste Ordnung der Integrität und Fähigkeit unserer öffentlichen Männer fordern.“
„Schießen können sie, aber keine Ordnung schaffen.“
„Hinter dem U kommt gleich das Weh, // das ist die Ordnung im ABC.“
„In der natürlichen Ordnung, in der die Menschen alle gleich sind, ist ihr gemeinsamer Beruf, zuerst und vor allem Mensch zu sein […]. Bevor die Eltern ihn für einen Beruf bestimmen, beruft die Natur ihn zum menschlichen Leben.“
„Eine echte Demokratie hat es nie gegeben und wird es sie auch niemals geben, denn es verstößt gegen die natürliche Ordnung, daß die Mehrheit regiert und die Minderheit regiert wird. Es ist nicht denkbar, dass das Volk unaufhörlich versammelt bleibe, um sich den Regierungsgeschäften zu widmen, und es ist leicht ersichtlich, dass es hierzu keine Ausschlüsse einsetzen kann, ohne die Form der Verwaltung zu ändern.“
„Woher kommt all diese Ordnung und Schönheit, die wir in der Welt sehen?“
„Hüter der Ordnung leben von der Möglichkeit der Unordnung.“
„Wenn Sie das Wort „Marxist“ hören, geht es Ihnen so, wie Goebbels damit operiert hat, nicht anders. Sie sind nämlich in dieser Frage genauso dumm, wie es jener war. Nur war er ganz jesuitisch raffiniert. (… Die Abgeordneten der CDU/CSU verlassen den Saal. Präsident Frau Renger: Herr Abgeordneter, ich rufe Sie dafür zur Ordnung.) Wer herausgeht, muß auch wieder hereinkommen. (…) Das ist der Nachteil derer, die herausgehen: sie müssen wieder hereinkommen. (…) Ich sage Ihnen Prost, weil Sie wahrscheinlich dahin gehen. (…) Sie Grünschnabel!“
„Denn meine Auffassung von den Pflichten eines Politikers – der aktiv nicht nur in der Politik tätig ist, sondern sie gestalten helfen will – ist, dass es sich darum handelt, durch Politik in Ordnung zu bringen und in Ordnung zu halten, was alle Menschen angeht.“
„Unter der Herrschaft einer Partei wie der CDU ist die demokratische Ordnung immer wieder in Gefahr, zurückzufallen in Klassen-, Kasten- und Cliquenherrschaft.“
„Ich möchte gern mal wirklich Geschichten erzählen. (…) Und davon gibt es natürlich in so einem Leben nicht wenig – Ernstes und weniger Ernstes, Schlimmes, Gutes, Schönes und auch viel Gegenteil vom Schönen. Man kommt natürlich leicht in Versuchung, dabei Lehren ziehen zu wollen. Wenn man es für sich selber tut, ist es auch in Ordnung. Wenn man es für andere zu tun versucht, muß man zur Ordnung gerufen werden. Das ist dann auch in der Ordnung.“
„In welcher Ordnung allein kann der Fortschritt zum Besseren erwartet werden? Die Antwort ist: nicht durch den Gang der Dinge von unten hinauf, sondern den von oben herab.“
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