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„Ich will nicht zu viele Worte darüber verlieren – wenn man nicht gerade ein Dichter ist, werden die Dinge oft kleiner, wenn man über sie spricht.“
„Wenn Sie dieselbe Vermutung oft genug anstellen, hört sie auf zu raten und wird zu einer wissenschaftlichen Tatsache. Dies ist die induktive Methode.“
„Das Problem, wenn Sie versuchen, dümmer zu werden, als Sie es wirklich sind, ist, dass Sie so oft Erfolg haben.“
„Wie oft sind es erst die Ruinen, die den Blick freigeben auf den Himmel.“
„Es stirbt der Mensch und was durch ihn entsteht!Und zögert oft der Tod, zu überraschen,Spät dünkt’s euch, weil ihr so schnell verweht.“
„Gut erdachte Hypothesen sind große Hilfsmittel für das Gedächtnis und leiten uns oft zu Entdeckungen. Aber ich meine, daß wir keine zu hastig aufgreifen sollen, bis wir die Einzelheiten sehr genau untersucht.“
„Bekommen Sie nicht eine Gänsehaut, wenn im Zusammenhang mit den Lebensbedingungen in Gaza von „Zuständen wie im Warschauer Ghetto“ geredet wird? […] Ich hätte mir gewünscht, dass Sie auf den Tisch geschlagen und „grässlich!“ gerufen hätten, wie Sie es so oft im „Literarischen Quartett“ getan haben, oder „Unsinn!“ und vielleicht dazugefügt hätten: „Hört auf mit diesem Quatsch. Ich war im Warschauer Ghetto. Ich weiß, wie es da zuging. Verglichen mit dem Warschauer Ghetto ist Gaza ein Club Med.““
„Decket Schlaf die weite Runde, muß ich oft am Fenster lauschen, wie die Ströme unten rauschen…“
„Gar oft schon fühlt‘ ich’s tief, des Mädchens Seele wird nicht sich selbst, dem Liebsten nur geboren.“
„Im AlterWie wird nun alles so stille wieder!So war mir’s oft in der Kinderzeit,Die Bäche gehen rauschend niederDurch die dämmernde Einsamkeit,Kaum noch hört man einen Hirten singen,Aus allen Dörfern, Schluchten weitDie Abendglocken herüberklingen,Versunken nun mit Lust und LeidDie Täler, die noch einmal blitzen,Nur hinter dem stillen Walde weitNoch Abendröte an den Bergesspitzen,Wie Morgenrot der Ewigkeit.“
„Das AlterHoch mit den Wolken geht der Vögel Reise,Die Erde schläfert, kaum noch Astern prangen,Verstummt die Lieder, die so fröhlich klangen,Und trüber Winter deckt die weiten Kreise.Die Wanduhr tickt, im Zimmer singet leiseWaldvöglein noch, so du im Herbst gefangen.Ein Bilderbuch scheint alles, was vergangen,Du blätterst drin, geschützt vor Sturm und Eise.So mild ist oft das Alter mir erschienen:Wart nur, bald taut es von den Dächern wiederUnd über Nacht hat sich die Luft gewendet.Ans Fenster klopft ein Bot‘ mit frohen Mienen,Du trittst erstaunt heraus – und kehrst nicht wieder,Denn endlich kommt der Lenz, der nimmer endet.“
„HeimwehDu weißt’s, dort in den BäumenSchlummert ein Zauberbann,Und nachts oft, wie in Träumen,Fängt der Garten zu singen an.Nachts durch die stille RundeWeht’s manchmal bis zu mir,Da ruf ich aus Herzensgrunde,O Bruderherz, nach dir.So fremde sind die andern,Mir graut im fremden Land,Wir wollen zusammen wandern,Reich treulich mir die Hand!Wir wollen zusammen ziehen,Bis daß wir wandermüdAuf des Vaters Grabe knieenBei dem alten Zauberlied.“
„Wie oft wollt‘ mich die Welt ermüden!Ich beugt auf’s Schwert mein AngesichtUnd bat dich frevelhaft um Frieden. -Du wußtest’s besser, gabst ihn nicht.“
„NachtsIch wandre durch die stille Nacht,Da schleicht der Mond so heimlich sachtOft aus der dunklen Wolkenhülle,Und hin und her im TalErwacht die Nachtigall,Dann wieder alles grau und stille.O wunderbarer Nachtgesang:Von fern im Land der Ströme Gang,Leis schauern in den dunklen Bäumen -Wirrst die Gedanken mir,Mein irres Singen hierIst wie ein Rufen nur aus Träumen.“
„Andererseits können Anlage und Programme nihilistischer Aktionen sich durch gute Absicht und durch Philanthropie auszeichnen. Oft folgen sie bereits als Gegenschlag auf erste Unordnungen, mit rettender Tendenz, und setzen dennoch, sie verschärfend, die angesponnene-n Prozesse fort. Das führt dann dahin, daß auf weite Strecken Recht und Unrecht fast ununterscheidbar werden, und zwar dem Handelnden mehr als dem Leidenden.“
„Was den »Arbeiter« angeht, so ist das von Ihnen berührte Problem oft bedacht worden, nicht nur von mir und meinen Freunden, sondern auch von anderen. Es stehen Publikationen bevor, die sich auch mit dem Seminar beschäftigen, das Martin Heidegger über das Buch gehalten hat. Wohin das führen wird, weiß ich nicht.“
„Der Nationalstaat ist vorgeformt, sowohl geistig wie institutionell. Sein Jahrhundert wiederum formt die Arbeitswelt mit ihrem Vulkanismus und ihren Titanen vor – speziell durch die Wissenschaft. Auch hier kann kein Ziel sein; das Provisorische bezeugt es hinreichend. Oft wird, wie beim Aufschlagen von Zeltlagern, bereits auf Abbruch gebaut.“
„Während der Revolutionen wird die Freiheit geringer; der Schub konsumiert. Zunächst war Freiheit als Ziel gemeint. Dann beschleunigt sich die Entwicklung auf schmalerer Bahn, macht jähe Wendungen. Das sind die Kurven, in denen dieLiberalen abspringen. Das Ziel ist stets ein anderes als das gemeinte; in ihm realisieren sich tiefere als die politischen Absichten. Nun verblassen die konstituierenden Elemente; die Konstitution tritt hervor. Die beweglichen, verändernden Kräfte werden schwächer; eine neue Harmonie wird gewonnen, ein neues Gleichgewicht stellt sich her. Dabei können die sich bildenden Typen den überwundenen recht ähnlich sein. Das führt zu, oft verblüffenden, Wiederholungen innerhalb der Stufungen, zu einerAuffrischung alter Prinzipien. Das wiederum ist die Strecke, auf der die Revolutionäre abspringen oder die Revolution ihre Kinder verschlingt.“
„Darin, und nicht in der physischen Bedrohung, die sekundär ist, oft sogar heilsam, liegt die Gefahr.“
„Diese Geschichtswahrung ist das große Thema der abendländischen Kultur. Das unterscheidet sie von allen anderen. Ihr gegenüber wird die Streitfrage, ob Geschichte als Staaten- und Kriegs- oder als Kulturgeschichte im engeren Sinn behandelt werden sollte, zweiten Ranges – das Wesentliche ist die Wahrung eines eigentümlichen Nomos, eines So-Seins, das sich in der Kultur bestätigt, im Kampf verteidigt wird. Es ist die Würde des historischen Menschen, die sich gegen Naturgewalten und Barbarenvölker einerseits, gegen die Wiederkehr mythischer und magischer Mächte andererseits zu behaupten sucht. Diese Würde ist eigentümlich; Bewußtheit, Freiheit, Recht, Personalität durchdringen sich in ihr auf besondere Weise oder strahlen von ihr aus als von einem Urphänomen. Sie bestimmt den Gang der schaffenden und handelnden Menschen, der »Großen«, der Vorbilder in Werken und Taten, und sie begrenzt, was dem leidenden Menschen zugemutet werden darf. Dieses Maß und dieses Maßhalten wird oft verletzt, wird oft vergessen, aber es zieht sich als Höhenlinie, als Maßstab der Menschen und Dinge durch das Massiv des Geschehens, und auch die große Geschichtschreibung setzt sich auf dieser Gratlinie fort.“
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