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„Sensiblere Naturen als ich hätten sich jetzt wahrscheinlich mit dem Fön in die Badewanne gelegt. Was soll’s. Morgen werden sie eine andere Sau durch’s Dorf treiben.“
„Im Schwarzbrot war die Welt, was sie in ihrem Wesen nach ist – eine primitive, durch Magie gelenkte Welt, in der die Angst die Hauptrolle spielt. Der Junge, der die meiste Angst einfloessen konnte, wurde zum Anfuehrer und so lange geachtet, wie er seine Macht behaupten konnte. Andere Jungen waren Rebellen, und sie wurden bewundert, aber Anfuehrer wurden sie nie. Die Mehrheit war nichts als Ton in den Händen der Furchtlosen. Auf ein paar wenige konnte man sich verlassen, auf die meisten aber nicht. Die Luft war voller Spannung, man konnte nichts für morgen voraussagen. Dieser lockere, primitive Kern einer Gesellschaft brachte heftige Begierden, Gefühle, heftigen WIssensdurst hervor. Nichts wurde als erwiesen hingenommen; jeder Tag verlangte eine neue Kraftprobe, ein neues Gefühl von Kraft oder Versagen. Und so hatten wir bis zum Alter von neun oder zehn Jahren einen echten Geschmack vom Leben – wir waren unsere eigenen Herren. Das heißt diejenigen von uns, die das Glück hatten, nicht durch ihre Eltern verdorben worden zu sein, die abends frei durch die Straßen streunen und die Dinge mit unseren Augen entdecken konnten. Nicht ohne ein gewisses wehmütiges Bedauern denke ich daran, daß dieses streng begrenzte Leben der frühen Knabenjahre wie eine unermeßliche Welt, das Leben, das ihm folgte, das Leben der Erwachsenen, mir als ein ständig schrumpfender Bereich erscheint. Von dem Augenblick an, wo man in die Schule gesteckt wird, ist man verloren: man hat das Gefühl, daß man einen Halfter um den Hals gelegt bekommt. Das Brot verliert seinen Geschmack, wie das Leben ihn verliert. Sein Brot zu verdienen, wird wichtiger, als es zu essen. Alles wird berechnet, und alles hat seinen Preis.“
„Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiß an jedem neuen Tag.“
„Wir schweigen am frühen Morgen des Tages, weil Gott das erste Wort haben soll und wir schweigen vor dem Schlafengehen, weil Gott auch das letzte Wort gehört.“
„Ein Mann ist erfolgreich, wenn er morgens aufsteht, abends ins Bett geht und dazwischen macht, was er möchte.“
„Ein absolut zerstreuter Mensch wäre ein Mensch, der etwa sagte: »Denk dir, was mir heute morgen begegnet ist…« und dann eine Maschine beschriebe, die es noch nicht gibt.“
„Zu sagen, dass Ihnen das Recht auf Privatsphäre egal ist, weil Sie nichts zu verbergen haben, ist nichts anderes als zu sagen, dass Ihnen die Meinungsfreiheit egal ist, weil Sie nichts zu sagen haben. Es ist ein zutiefst antisoziales Prinzip, denn Rechte sind nicht nur individuell. Sie sind kollektiv, und was für Sie heute möglicherweise keinen Wert hat, hat möglicherweise einen Wert für eine gesamte Bevölkerung, ein gesamtes Volk, eine gesamte Lebensweise von morgen. Und wenn Sie sich nicht dafür einsetzen, wer wird es dann tun?“
„Irgendwo war mir ein Rest von Glauben an den freien Willen geblieben, aber an diesem Morgen war ich sicher, dem Menschen blieb so viel freie Wahl wie dem Uhrwerk in meiner Armbanduhr oder der Fliege, die auf dem Rand meiner Untertasse saß. Es waren die gleichen Kräfte, die Hitler, Stalin, den Papst, den Rabbi von Gur und ein Molekül in der Mitte der Erde antrieben, wie auch ein Sternbild, das Milliarden Lichtjahre entfernt von der Milchstraße war. Blinde Mächte? Sehende Mächte? Es war gleichgültig geworden. Es war uns bestimmt, unsere kleinen Spiele zu spielen und zermalmt zu werden.“
„Der Schnee von gestern ist das Wasser von morgen.“
„Wichtig ist, die Bibel vom Lesebuch zum Lebensbuch werden zu lassen. Mir ist sie jeden Tag eine Neuerscheinung, denn die Nachrichten von heute sind morgen schon von gestern, die Bibel bleibt brennend aktuell.“
„Ich gehe morgens zum Ufer hinunterund je nach Stunde rollen die Wellen hinein oder heraus und ich sage: Oh, ich bin unglücklich,was soll -was sollte ich tun? Und das Meer sagt mit seiner schönen Stimme:Entschuldigung, ich habe Arbeit zu erledigen.“
„Und das ist genau der Punkt… wie die Welt, feucht und schön, jeden von uns auffordert, eine neue und ernsthafte Antwort zu geben. Das ist die große Frage, die die Welt jeden Morgen auf dich wirft. „Hier bist du, lebendig. Möchtest du einen Kommentar abgeben?““
„Die Freunde, die man um vier Uhr morgens anrufen kann, die zählen.“
„Wenn du am Morgen widerwillig aufwachst, dann halte dir vor Augen: Ich wache auf, um die Arbeit eines Menschen zu tun.“
„Radikalismus, der [Subst. ]: der Konservatismus von morgen als Injektion in die Angelegenheiten von heute.“
„Bei der Hoffnung von morgen opfern wir heute, jedoch ist das Glück immer im Jetzt.“
„Am Morgen gibt es Sinn, am Abend gibt es Gefühl.“
„Die Vergesellschaftung durch Schulung, wie sie hierzulande geschieht, ist die Verdummung a priori, nach der kaum ein Lernen mehr Aussicht bietet, daß die Dinge irgendwann besser würden […]. Im Grunde glaubt kein Mensch mehr, daß heutiges Lernen «Probleme» von morgen löst; fast sicher ist, daß es sie auslöst.“
„Die alte Welt kannte den Sklaven und Unfreien – sie waren die Träger des unglücklichen Bewußtseins ihrer Zeit. Die Moderne hat den Verlierer erfunden. Diese Figur, der man auf halbem Weg zwischen den Ausgebeuteten von gestern und den Überflüssigen von heute und morgen begegnet, ist die unverstandene Größe in den Machtspielen der Demokratien.“
„Wenn wir glauben, dass morgen niemals kommen wird, ist es bereits gestern geworden.“
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