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„Das Ideal des durchschnittlichen westlichen Mannes ist eine Frau, die sich aus freien Stücken unter seine Herrschaft begibt, die seine Ideen nicht ohne Diskussion hinnimmt, aber seinen Gründen nachgibt, ihm ganz gescheite Gegengründe entgegensetzt, um sich schließlich überzeugen zu lassen.“
„Das Aschenbrödelmärchen gedeiht besonders in reichen Ländern. Es ist lebendiger in Amerika als anderswo, weil dort die Männer weniger wissen, wohin mit ihrem Gelde: Wofür sollten sie diesen Reichtum, an dessen Erwerb sie ihr ganzes Leben gesetzt haben, ausgeben, wenn nicht für eine Frau?“
„Alle vom Mann erfundenen Idole sind, wie Furcht erregend er sie auch gebildet hat, tatsächlich von ihm abhängig, und deshalb wird er imstande sein, sie zu zerstören.“
„Aber es genügt dem Mann, in seinen Fäusten den Willen seiner Selbstbehauptung zu empfinden, damit er sich in seinem Herrentum anerkannt findet. Gegen jede Beleidigung, jeden Versuch, ihn zum Objekt zu machen, greift der Mann zum Schlagen, setzt er sich Schlägen aus.“
„Der Mann begeht einen schweren Fehler, wenn er seiner Partnerin seinen eigenen Rhythmus aufzwingen und sich hartnäckig darauf versteifen will, ihr einen Orgasmus zu verschaffen. Oft erreicht er damit nur, daß er die Form der Wollust zerstört, die sie auf ihre besondere Art zu durchleben begonnen hatte.“
„Der erotische Wortschatz des Mannes lehnt sich an die militärische Sprache an. Der Frau bleibt kein anderer Ausweg, als an ihrer Befreiung zu arbeiten. Diese Befreiung kann nur eine kollektive sein.“
„Der Entwurf des Mannes besteht nicht darin, sich in der Zeit zu wiederholen, sondern den Augenblick zu beherrschen und die Zukunft zu erfinden.“
„Das wirtschaftliche Privileg, das die Männer besitzen, ihre soziale Geltung, die Vorrangstellung der Ehefrau, der Nutzen männlicher Protektion, das alles bringt die Frauen dazu, daß sie sich glühend wünschen, den Männern zu gefallen.“
„Der reiche Mann muß schenken, sonst bleibt sein nutzloser Reichtum abstrakt: Er braucht ein Gegenüber, das er beschenkt.“
„Der Platz der Frau in der Gesellschaft ist immer der, den der Mann ihr zuweist.“
„Der Mann wird von der Sorge aufgezehrt, sich männlich, wichtig, überlegen zu erweisen.“
„Der Mann will zugleich, daß die Frau Tier und Pflanze ist und daß sie sich hinter einer künstlich hergestellten Hülle vesteckt.“
„Der Mann sucht sich durch die Ekstase aus seiner Einsamkeit herauszureißen: Das ist der Zweck der Mysterien, Orgien, Bacchanale.“
„Der Mann sucht in der Frau das Andere als Natur und als seinesgleichen. Doch man weiß, welche ambivalenten Gefühle die Natur im Mann erregt. Er beutet sie aus, aber sie drückt ihn nieder, er wird aus ihr geboren und stirbt in ihr, sie ist der Ursprung seines Seins und das Reich, das er seinem Willen unterwirft.“
„Der Mann hätte nichts zu verlieren, wenn er darauf verzichtete, die Frau als Symbol zu verkleiden, ganz im Gegenteil.“
„Der Mann hat zur Aufgabe, in der gegebenen Welt dem Reich der Freiheit zum Sieg zu verhelfen. Damit dieser höchste Sieg errungen wird, ist es unter anderem notwendig, daß Mann und Frau jenseits ihrer natürlichen Differenzierungen rückhaltlos geschwisterlich zueinander finden.“
„Der Mann entdeckt die Frau, wenn er sein eigenes Geschlecht entdeckt, selbst wenn sie ihm nicht in Fleisch und Blut oder auch nur im Bilde zur Verfügung steht; und umgekehrt ist die Frau als Verkörperung der Sexualität etwas, was Grauen erregt.“
„Der Mann eignet sich gern die Hegelsche Lehre an, nach welcher der Bürger seine ethische Würde dadurch erwirbt, daß er nach dem Universellen transzendiert. Als Einzelindividuum hat er einen Anspruch auf Begierde, auf Lust. Seine Beziehungen zur Frau lagern somit in einem zufälligen Bereich, auf den die Moral keine Anwendung mehr findet, in dem die Verhaltensweisen gleichgültig werden.“
„Der Mann braucht die Frau, um über sich selbst hinauszugelangen.“
„Allmählich hat der Mann seine Erfahrung vermittelt, und in seinen Vorstellungen sowohl wie in seiner praktischen Existenz hat das männliche Prinzip triumphiert. Der Geist hat über das Leben gesiegt, Transzendenz über Immanenz, Technik über Magie, Vernunft über Aberglauben.“
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