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„MorgengebetO wunderbares, tiefes Schweigen,Wie einsam ist’s noch auf der Welt!Die Wälder nur sich leise neigen,Als ging‘ der Herr durchs stille Feld.Ich fühl mich recht wie neu geschaffen,Wo ist die Sorge nun und Not?Was mich noch gestern wollt erschlaffen,Ich schäm mich des im Morgenrot.Die Welt mit ihrem Gram und GlückeWill ich, ein Pilger, frohbereitBetreten nur wie eine BrückeZu dir, Herr, übern Strom der Zeit.Und buhlt mein Lied, auf Weltgunst lauernd,Um schnöden Sold der Eitelkeit:Zerschlag mein Saitenspiel, und schauerndSchweig ich vor dir in Ewigkeit.“
„Der alte Held“Ich habe gewagt und gesungen,Da die Welt noch stumm lag und bleich,Ich habe den Bann bezwungen,Der die schöne Braut hielt umschlungen,Ich habe erobert das Reich.Ich habe geforscht und ergründetUnd tat es euch treulich kund:Was das Leben dunkel verkündet,Die Heilige Schrift, die entzündetDer Herr in der Seelen Grund.Wie rauschen nun Wälder und QuellenUnd singen vom ewigen Port:Schon seh ich Morgenrot schwellen,Und ihr dort, ihr jungen Gesellen,Fahrt immer immerfort!“Und so, wenn es still geworden,Schaut er vom Turm bei NachtUnd segnet den Sängerorden,Der an den blühenden BordenDas schöne Reich bewacht.Dort hat er nach Lust und StreitenDas Panner aufgestellt,Und die auf dem Strome der ZeitenAm Felsen vorübergleiten,Sie grüßen den alten Held.“
„MahnungGenug gemeistert nun die Weltgeschichte!Die Sterne, die durch alle Zeiten tagen,ihr wollet sie mit frecher Hand zerschlagenund jeder leuchten mit dem eignen Lichte.Doch unaufhaltsam rucken die Gewichte,von selbst die Glocken von den Türmen schlagen,der alte Zeiger, ohne euch zu fragen,weist flammend auf die Stunde der Gerichte.O stiller Schauer, wunderbares Schweigen,wenn heimlich flüsternd sich die Wälder neigen,die Täler alle geisterbleich versankenund in Gewittern von den Bergesspitzender Herr die Weltgeschichte schreibt mit Blitzen –Denn seine sind nicht euere Gedanken…“
„WeltlaufWas du gestern frisch gesungen,Ist doch heute schon verklungenUnd beim letzten Klange schreitAlle Welt nach Neuigkeit.War ein Held, der legt‘ verwegenEinstmals seinen blut’gen DegenAls wie Gottes schwere HandÜber das erschrockne Land.Mußt’s doch blühn und rauschen lassenUnd den toten Löwen fassenKnaben nun nach Jungen-ArtUngestraft an Mähn‘ und Bart.So viel Gipfel als da funkelnSah’n wir abendlich verdunkeln,Und es hat die alte NachtAlles wieder gleich gemacht.Wie im Turm der Uhr GewichteRucket fort die Weltgeschichte,Und der Zeiger schweigend kreist,Keiner rät, wohin er weist.Aber wenn die eh’rnen ZungenNun zum letztenmal erklungen,Auf den Turm der Herr sich stellt,Um zu richten diese Welt.Und der Herr hat nichts vergessen,Was geschehen, wird er messenNach dem Maß der Ewigkeit —O wie klein ist doch die Zeit!“
„Siehe, Gott ist mein Heil, ich bin sicher und fürchte mich nicht; denn Gott der HERR ist meine Stärke und mein Psalm und ist mein Heil“
„Die Kritik ist bekanntlich leicht und die Kunst ist schwer. Die Politik ist keine Wissenschaft, wie viele der Herren Professoren sich einbilden, sie ist eben eine Kunst. Sie ist ebensowenig eine Wissenschaft, wie das Bildhauen und das Malen. Man kann sehr scharfer Kritiker sein und doch kein Künstler, und selbst der Meister aller Kritiker, Lessing, würde es nie unternommen haben, einen Laokoon zu machen.“
„Die CDU hat seit Jahr und Tag dafür plädiert, dass an großen Plätzen genau solche Videoüberwachung eingesetzt wird. Wenn es die CDU nicht gegeben hätte, dann würden wir heute noch ne lange Diskussion mit SPD, Grünen und andern führen, darüber ob das nun notwendig ist oder nicht. Das sind aber Dinge, über die darf man nicht diskutieren, die muss man einfach machen. Man darf nicht sagen, ach das ist doch nicht so schlimm. Hier ‘n bisschen was weggeschmissen und dort einen angerempelt, hier mal auf’m Bürgersteig gefahren und dort mal in der dritten Reihe geparkt, immer so unter dem Motto “Is alles nicht so schlimm”. Ist alles nicht nach dem Gesetz, und wer einmal Gesetzesübertretungen duldet, der kann anschließend nicht mehr begründen, warum’s irgendwann schlimm wird und irgendwann nicht so schlimm ist. Und deshalb: Null Toleranz bei Innerer Sicherheit, meine Damen und Herren.“; Wahlkampf-Abschlussveranstaltung der Berlin CDU zur Abgeordnetenhauswahl 2006 am Kranoldplatz, Berlin-Steglitz Youtube-Video und aus dem Film „Auf Nummer Sicher“ von David Dietl“
„Ich ahne, wovon ich spreche, meine Damen und Herren.“
„Und ist denn nicht das ganze Christentum aufs Judentum gebaut? Es hat mich oft geärgert, hat mich Tränen genug gekostet, wenn Christen gar so sehr vergessen konnten, dass unser Herr ja selbst ein Jude war.“
„Niemand, sagen die Verfasser der Bibliothek, wird leugnen, daß die deutsche Schaubühne einen großen Teil ihrer ersten Verbesserung dem Herrn Professor Gottsched zu danken habe.« Ich bin dieser Niemand; ich leugne es gerade zu. Es wäre zu wünschen, daß sich Herr Gottsched niemals mit dem Theater vermengt hätte.“
„Wenn Sie das Wort „Marxist“ hören, geht es Ihnen so, wie Goebbels damit operiert hat, nicht anders. Sie sind nämlich in dieser Frage genauso dumm, wie es jener war. Nur war er ganz jesuitisch raffiniert. (… Die Abgeordneten der CDU/CSU verlassen den Saal. Präsident Frau Renger: Herr Abgeordneter, ich rufe Sie dafür zur Ordnung.) Wer herausgeht, muß auch wieder hereinkommen. (…) Das ist der Nachteil derer, die herausgehen: sie müssen wieder hereinkommen. (…) Ich sage Ihnen Prost, weil Sie wahrscheinlich dahin gehen. (…) Sie Grünschnabel!“
„Politik ist was anderes als das Einwirkenlassen von Gefühlsdünsten. Ich weiß, daß die nicht wegzukriegen sind, aber man sollte ihrer soweit es geht Herr werden.“
„Das, worin Sie, meine Damen und Herren, und wir übereinstimmen, wiegt nach meiner Ansicht nicht weniger schwer als das, worüber wir streiten, um es sehr nüchtern zu sagen.“
„Innenpolitische Gegnerschaft belebt die Demokratie. Aber ein Feindverhältnis, wie es von manchen gesucht und angestrebt wird, tötet schließlich die Demokratie, so harmlos das auch anfangen mag. Das geteilte Deutschland – meine Damen und Herren, ich will Sie damit nicht belehren; Sie wissen das wahrscheinlich zum größten Teil selbst – kann nicht unheilbar miteinander verfeindete christliche Demokraten und Sozialdemokraten ertragen.“
„Der Herr Bundeskanzler badet gerne lau; so in einem Schaumbad.“
„Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“
„Sündige tapfer, doch tapferer glaube und freue dich in Christus, der Herr ist über Sünde, Tod und Teufel.“
„Ich kenne die Weise, ich kenne den Text // Ich kenn auch die Herren Verfasser // Ich weiß, sie tranken heimlich Wein // Und predigten öffentlich Wasser.“
„Und Sie, Herr Hyazinth, […] sind Sie etwa kein Freund von der katholischen Religion?«»Ich bin ein Freund davon, und bin auch wieder kein Freund davon«, antwortete jener mit bedenklichem Kopfwiegen.»Es ist eine gute Religion für einen vornehmen Baron, der den ganzen Tag müßig gehen kann, und für einen Kunstkenner; aber es ist keine Religion für einen Hamburger […]. Ich sehe das Pläsier nicht ein, es ist eine Religion als wenn der liebe Gott, Gott bewahre, eben gestorben wäre, und es riecht dabei nach Weihrauch, wie bei einem Leichenbegängnis, und dabei brummt eine so traurige Begräbnismusik, daß man die Melancholik bekömmt – ich sage Ihnen, es ist keine Religion für einen Hamburger.«»Aber, Herr Hyazinth, wie gefällt Ihnen denn dieprotestantische Religion?«»Die ist mir wieder zu vernünftig, Herr Doktor, undgäbe es in der protestantischen Kirche keine Orgel,so wäre sie gar keine Religion. Unter uns gesagt, diese Religion schadet nichts und ist so rein wie ein Glas Wasser, aber, sie hilft auch nichts. […]«“
„Die Sklaven dienen ihren Herren, die Nichtsnutzigen aber ihren Begierden.“
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