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„Kein Unrecht kann zur Norm des Gerichts werden, an dem nachfolgende Richter angeleitet werden.“
„Lasst jeden Streit zwischen euren Brüdern vor euch kommen. Entscheidet gerecht, sei es der Streit eines Mannes mit einem Bruder oder mit einem Fremden. // Kennt vor Gericht kein Ansehen der Person! Klein wie Groß hört an! Fürchtet euch nicht vor angesehenen Leuten; denn das Gericht hat mit Gott zu tun. Und ist euch eine Sache zu schwierig, legt sie mir vor; dann werde ich sie anhören. // Damals habe ich euch alle Vorschriften gegeben, nach denen ihr handeln sollt.“
„Ich bedauere die Diäten, die schmackhaften Gerichte, die aus Eitelkeiten abgelehnt wurden, ebenso wie ich die Chancen der Liebe schätze, die ich losgelassen habe, indem ich mich um anstehende Aufgaben gekümmert habe oder durch puritanische Tugend.“
„Wer immer Gott gegenüber den Mut in sich findet, seine Gnade anzusprechen, der hat sogar dieselbe in ihren wesentlichen Bestandteilen schon empfangen, denn die Ungnade Gottes besteht gerade hauptsächlich in dem „Gericht der Verstockung“, das dem Frevler ungebrochen und trotzig bis an sein Ende bleiben läßt.“
„Doch wer bist du, der zu Gericht willst sitzen zum Urteilsspruch auf tausend Meilen Weite, mit einem Blick so kurz wie eine Spanne.“
„MahnungGenug gemeistert nun die Weltgeschichte!Die Sterne, die durch alle Zeiten tagen,ihr wollet sie mit frecher Hand zerschlagenund jeder leuchten mit dem eignen Lichte.Doch unaufhaltsam rucken die Gewichte,von selbst die Glocken von den Türmen schlagen,der alte Zeiger, ohne euch zu fragen,weist flammend auf die Stunde der Gerichte.O stiller Schauer, wunderbares Schweigen,wenn heimlich flüsternd sich die Wälder neigen,die Täler alle geisterbleich versankenund in Gewittern von den Bergesspitzender Herr die Weltgeschichte schreibt mit Blitzen –Denn seine sind nicht euere Gedanken…“
„Desgleichen ist Skepsis nicht zu empfehlen, besonders nicht jene Skepsis, die sichtbar macht. Die Geister, die den Zweifel verwaltet haben und von ihm profitieren, sind nunmehr weithin in den Besitz der Macht gekommen, und nun ist ihnen gegenüber der Zweifel Sakrileg. Sie fordern für sich und ihre Lehren und ihre Kirchenväter Verehrung, wie sie nie ein Kaiser, ein Papst für sich in Anspruch nahm. Hier noch zu zweifeln, möge wagen, wer Folter und Zwangsarbeit nicht scheut. Es werden nicht viele sein. Sich sichtbar machen auf solche Weise heißt dem Leviathan gerade den Dienst erweisen, der ihm behagt, für den er Heere von Polizisten unterhält. Solches den Unterdrückten anzuraten, etwa vom sicheren Rundfunkpulte aus, ist rein verbrecherisch. Vor jenen, die reden, haben die heutigen Tyrannen keine Angst. Das mochte noch in den guten alten Zeiten des absoluten Staates möglich sein. Viel fürchterlicher ist das Schweigen – das Schweigen der Millionen und auch das Schweigen der Toten, das von Tag zu Tage tiefer wird. und das nicht Trommeln übertönen, bis es dann das Gericht beschwört. Im Maße, in dem der Nihilismus normal wird, werden die Symbole der Leere fürchterlicher als die der Macht.“
„Das zieht sich auch als großes Thema durch die Musik: die wechselnden Figuren führen dem Punkte zu, an dem der Mensch in seinen von der Zeit befreiten Maßen sich gegenübertritt — an dem er sich selbst zum Schicksal wird. Das ist die oberste, die schreckliche Beschwörung, die nur dem Meister zusteht, der durch die Pforten des Gerichtes zur Erlösung führt.“
„Dazu kommt, daß die Erfindungen den Krieg ins Uferlose treiben und die neuen Waffen jede Unterscheidung zwischen Kämpfern und Nichtkämpfern aufheben. Damit fällt die Voraussetzung, aus der das Standesbewußtsein des Soldaten lebt, geht der Verfall der ritterlichen Formen Hand in Hand. Noch Bismarck lehnte den Vorschlag ab, Napoleon III. vor ein Gericht zu ziehen. Er hielt sich als Gegner nicht für zuständig. Inzwischen ist es üblich geworden, den Besiegten rechtsförmlich zu verurteilen. Die Streitigkeiten, die sich an solche Sprüche knüpfen, sind überflüssig und entbehren der Grundlage. Parteien können nicht urteilen. Sie setzen den Gewaltakt fort. Sie entziehen auch den Schuldigen seinem Gericht.“
„Es gibt also Lagen, die unmittelbar zur moralischen Entscheidung auffordern, und das vor allem dort, wo der Umtrieb seine tiefsten Wirbel erreicht. Das war nicht immer der Fall und wird nicht immer der Fall bleiben. Im allgemeinen bilden die Institutionen und die mit ihnen verknüpften Vorschriften gangbaren Boden; es liegt in der Luft, was Recht und Sitte ist. Natürlich gibt es Verstöße, aber es gibt auch Gerichte und Polizei. Das ändert sich, wenn die Moral durch eine Untergattung der Technik, nämlich durch Propaganda, ersetzt wird und die Institutionen sich in Waffen des Bürgerkrieges umwandeln. Dann fällt die Entscheidung dem Einzelnen zu, und zwar als Entweder-Oder, indem ein drittes Verhalten, nämlich das neutrale, ausgeschlossen wird. Nunmehr liegt in der Nichtbeteiligung, aber auch in der Verurteilung aus dem Nichtbeteiligtsein heraus, eine besondere Art der Infamie.“
„Aus den Akten der Gerichte und Justiz habe ich dann recherchiert. Und aus den Mengen der Akten findet man dann immer mal eine ‚Perle‘. Dort steht, die Wände der Zelle sind weiß gestrichen, sie ist die einzelne Gefangene im ganzen Trakt, keiner nebenan, keiner drüber oder drunter. Völlige akustische Isolierung vor anderen menschlichen Geräuschen, Schlafentzug durch nächtliche Kontrollen, Kontakt- und Schreibverbot. Nur gelegentlich darf sie ihre Anwälte sehen.“
„Gott henkt, rädert, enthauptet, tötet und führt den Krieg. Das alles sind seine Werke und sein Gericht.“
„Aber vor Gericht gehen, das kann ich nicht, sage ich. Man müßte da jeden Tag vor Gericht gehen und wegen allem und jedem vor Gericht gehen und schließlich die ganzen Kräfte, die man hat, mit Gerichtsbarkeiten verschwenden, ein Mensch könne sich leicht sein ganzes Leben lang nur in Prozessen erschöpfen, die zu führen er immer Anlaß habe. Im Grunde müßte jeder mit jedem andauernd Prozesse führen, sage ich.“
„Es heißt, am letzten Tag wird es ein allgemeines Gericht geben und der gute Gott wird böse sein. Von reiner Güte kann jedoch nichts als Gutes kommen. Fürchte nichts: das Ende wird lauter Freude sein. Die Glaubensverschiedenheit hat die Menschheit in zweiundsiebzig Nationen geteilt, – aus allen ihren Dogmen habe ich mir eins ausgewählt: die göttliche Liebe.“
„Das Gericht will nichts von dir. Es nimmt dich auf, wenn du kommst, und es entläßt dich, wenn du gehst.“
„Anfangs lieben Kinder ihre Eltern; wenn sie älter werden, halten sie Gericht über sie; manchmal verzeihen sie ihnen.“
„„Ich kann mir keinen persönlichen Gott denken, der die Handlungen der einzelnen Geschöpfe direkt beeinflusste oder über seine Kreaturen direkt zu Gericht säße.“
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“
„Beim Jüngsten Gericht werden einzig die Tränen in die Waagschale gelegt.“