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„Wir finden immer wieder, daß solche Wenden zugleich Aufgang und Untergang sind, zugleich die Abenddämmerung des alten und die Morgendämmerung des neuen Zeitalters.“
„Daß die Mittel zu stark geworden seien, ist ein Halbzeiturteil; sie immer mächtiger zu machen, ist offensichtlich die Welttendenz. Der Energiehunger ist heute stärker als jeder andere. Angesichts dieses Schauspiels erhebt sich die Frage, ob es seiner Konsequenz und innersten Absicht nach zur Explosion führen soll, oder ob es in sich Genüge finden wird.“
„Wenn in einem unermeßlichen Waldgebiet wie dem des Amazonas kahle Stellen erscheinen, auf denen einige Hütten Platz finden, so ist das für den großen Haushalt bedeutungslos. Eine einzige Insektenart kann tiefer eingreifen. Wenn diese Flecke sich aber ineiner Weise ausbreiten, die den Wald verschwinden läßt, so hat die Axt, haben Werkzeuge das Bild der Oberfläche bestimmt.“
„Es ist anzunehmen, daß das Leben selbst auf Extreme noch eine Antwort, noch Reserven hat. Wir finden es in den Wüsten, in kochenden Quellen, an Eisrändern (und sogar in der Erdkruste! HB). Natürlich könnte auch die Vernichtung seiner organischen Formen das Leben nicht beeinträchtigen. Das Universum lebt.“
„Der ungeheure Zulauf, den die Scharlatane und wunderdoktoren finden, erklärt sich nicht nur durch die Leichtgläubigkeit der Massen, sondern auch durch ihr Mißtrauen gegen den medizinischen Betrieb und im besonderen gegen die Art, in der er sich automatisiert. Diese Zauberer, wie plump sie auch ihr Handwerk treiben, weichen doch in zwei wichtigen Dingen ab: einmal, indem sie den Kranken als Ganzen nehmen, und zweitens, indem sie die Heilung als Wunder darstellen. Gerade das entspricht dem immer noch gesunden Instinkt, und darauf beruhen die Heilungen.“
„Es wird… vom Einzelnen ein hoher Mut erwartet; man verlangt von ihm, daß er allein, auch gegen die Macht des Staates, dem Recht handhafte Hilfe leistet. Man wird bezweifeln, daß solche Menschen zu finden sind. Indes, sie werden auftauchen und sind dann Waldgänger.“
„Wir sahen an anderer Stelle, warum weder das Individuum noch die Masse sich in der Elementarwelt behaupten können, in die wir seit 1914 eingetreten sind. Das heißt nicht, daß der Mensch als Einzelner und Freier verschwinden wird. Er muß vielmehr tief unter seine individuelle Oberfläche hinabloten und wird dann Mittel finden, die seit den Religionskriegen versunken sind. Es ist kein Zweifel daran, daß er aus diesen Titanenreichen im Schmucke einer neuen Freiheit scheiden wird. Sie kann nur durch Opfer erworben werden, denn Freiheit ist kostbar und fordert, daß man vielleicht gerade das Individuelle, vielleicht sogar die Haut der Zeit zum Raube läßt. Der Mensch muß wissen, ob ihm die Freiheit schwerer wiegt – ob er sein So-Sein höher als sein Da-Sein schätzt.“
„Der astronomische und der astrologische Blick auf die Sterne sind verschieden wie Newtons und Goethes Blick auf die Farbenwelt. Hier handelt es sich um quantitative Messung, dort um unmeßbare Qualität. Das gilt, wie für die Farben, auch für die Zeit. Und immer wieder werden sich Menschen finden, die die Qualität der Zeit für wichtiger halten als ihre Meßbarkeit. Jeder weiß es im Grund. DieZeit gibt nicht nur den Lebensrahmen, sie ist auch das Schicksalskleid. Sie setzt nicht nur dem Leben seine Grenzen; sie ist auch sein Eigentum. Mit der Geburt eines jeden Menschen steigt seine Zeit herauf.“
„Spengler bezeichnet seine morphologische Geschichtslehre als »kopernikanische Entdeckung« im Reich der Geschichte. Dem läßt sich zustimmen, was ihren Rang, nicht aber, was die Qualität betrifft. Hinsichtlich dieser ist Spenglers Auffassung anderen Systemen, wie dem tychonischen näher verwandt. Vor allem fehlt ihm die Unendlichkeit des kopernikanischen Raumes, den der Lichtstrahl geradlinig, ohne eine Grenze zu finden, durchfliegt.“
„Auch wurden wieder die Giftgastunnels erwähnt, in die mit Juden besetzte Züge einfahren. Das sind Gerüchte, und ich notiere sie als solche; doch sicher finden Ausmordungen im größten Umfang statt… Ein Ekel ergreift mich dann vor den Uniformen, den Schulterstücken, den Orden, den Waffen, deren Glanz ich so geliebt habe.“
„Uns fesseln hier vielmehr die Wirkungen der Wende, die, von den Massen unbemerkt, vorausgegangen ist. Hier finden sich vielleicht Merkzeichen zum praktischen Gebrauch inmitten der nihilistischen Strömungen. Es handelt sich also um die Schilderung von Symptomen und nicht von Ursachen.“
„Die Sprache lebt nicht aus eigenen Gesetzen, denn sonst beherrschten Grammatiker die Welt. Im Urgrund ist das Wort nicht Form, nicht Schlüssel mehr. Es wird identisch mit dem Sein. Es wird zur Schöpfungsmacht. Und dort liegt seine ungeheure, nie ausmünzbare Kraft. Hier finden nur Annäherungen statt. Die Sprache webt um die Stille, wie die Oase sich um eine Quelle legt. Und das Gedicht bestätigt, daß der Eintritt in die zeitlosen Gärten gelungen ist. Davon lebt dann die Zeit.“
„Demgegenüber ist es wichtig, daß der Waldgänger sich in seiner Sittlichkeit, in seiner Kampfführung, in seiner Gesellschaft nicht nur deutlich vom Verbrecher unterscheidet, sondern daß dieser Unterschied auch in seinem Inneren lebendig ist. Er kann das Rechte nur in sich finden, in einer Lage, in der Rechts- und Staatsrechtslehrer ihm nicht das nötige Rüstzeug an die Hand geben. Bei Dichtern und Philosophen erfahren wir schon eher, was zu verteidigen ist.“
„Ich finde den Begriff Diktatur so nicht anwendbar, weil der für mich mit dem deutschen Faschismus festgelegt ist. Und ich finde, dass man das nicht gleichsetzen kann. Das sind völlig andere Dimensionen der Einschränkung.“. – über die DDR, »Fakt ist…«, MDR 7. April 2008, Sendungsprotokoll“
„Ich finde den Begriff Diktatur so nicht anwendbar, weil der für mich mit dem deutschen Faschismus festgelegt ist. Und ich finde, dass man das nicht gleichsetzen kann. Das sind völlig andere Dimensionen der Einschränkung.“
„Ich finde, daß man nicht ein einzelnes Geschöpf im besonderen, sondern die Gesamtheit aller Dinge in Betracht ziehen muß, wenn man die Frage untersucht, ob Gottes Werke vollkommen sind. Ein Ding, das für sich allein betrachtet mit Recht als sehr unvollkommen erscheinen könnte, ist vielleicht als Teil des Weltganzen höchst vollkommen.“
„Von allen, die bis jetzt nach Wahrheit forschten, haben die Mathematiker allein eine Anzahl Beweise finden können, woraus folgt, daß ihr Gegenstand der allerleichteste gewesen sein müsse.“
„Wir müssen der Jugend mehr Gelegenheit geben, während ihrer Ausbildungszeit persönliche Erfahrungen zu machen. Nur wenn wir sie selbst Tatsachen finden lassen, kann Wissen zur Weisheit werden.“
„Wenn man für jeden Donner und Blitz, den ihr losbrennt mit eurer Zungenspitz, die Glocken müsst läuten im Land umher, es wär bald kein Mesner zu finden mehr.“
„Hohl ist der Boden unter den Tyrannen, // Die Tage ihrer Herrschaft sind gezählt, // Und bald ist ihre Spur nicht mehr zu finden.“
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