Spiele
Alle Emojis
Zitate
Blog
Startseite
»
erste
»
Seite 10
Verwandt mit: erste
„Was diese Zeit an höchster Hoffnung einschließt, sei unberührt. Wenn das Wort von Hölderlin wahr ist, dann muß das Rettende gewaltig anwachsen. In seinem ersten Strahl verblaBt das Sinnlose.“
„Andererseits können Anlage und Programme nihilistischer Aktionen sich durch gute Absicht und durch Philanthropie auszeichnen. Oft folgen sie bereits als Gegenschlag auf erste Unordnungen, mit rettender Tendenz, und setzen dennoch, sie verschärfend, die angesponnene-n Prozesse fort. Das führt dann dahin, daß auf weite Strecken Recht und Unrecht fast ununterscheidbar werden, und zwar dem Handelnden mehr als dem Leidenden.“
„Nach jeder großen Niederlage meinen die Söhne, daß der Vater sie umsonst geopfert hat. Der Unmut der deutschen Jugend nach dem Ersten Weltkrieg gegen den »Bürger« erklärt sich indessen nicht aus der Situation allein. Mehr oder weniger deutlich wurde gesehen, daß nicht neue Konstellationen, sondern neue Prinzipien nottaten. Daß sie weder von der Rechten noch von der Linken verwirklicht wurden, gehört zum deutschen Schicksal und bestätigt die Erfahrung, daß hier seit jeher die großen Fragen in der Schwebe geblieben sind, wie Nietzsche uns das in heftigster Weise vorgeworfen hat.“
„Für die Gestalt des Arbeiters, des mächtigsten Sohnes der Erde, ist der Aufstand der farbigen Rassen ein antaiischer Akt unter anderen; er gleicht der Einberufung einer Reservearmee. Gebührend zu würdigen wird das erst irn Ergebnis sein, also innerhalb der Gesamtrechnung. Verständlich ist, daß zunächst die Negativposten ins Auge fallen, die Verluste und Einbußen, der Rückfall in primitive Denkformen, die virulent werden.“
„Das gilt natürlich nicht für die Vernunft, für den menschlichen Geist und seine Residenz in den obersten Stockwerken. Sonst würde auch die Kritik unmöglich sein. An ihm liegt es, auf Rangordnungzu halten, sie wiederherzustellen und zu vertiefen, wo es nottut, und dieser eminenten und notwendigen Bewegung einen Sinn zu geben, der sie über die bloße Tatsache der zoologischen, technischen und dämonischen Veränderung erhöht. Ohne Zweifel wird das geschehen. Dafür ist eine hinreichende Lagebeurteilung, die sich nicht unnötig bei den Symptomen aufhält, die erste Voraussetzung.“
„Falls wiederkehrende Zyklen eine Rolle spielen, so währt ihr Umlauf jedenfalls bedeutend länger als jeder geschichtlich zu erfassende Zeitraum, auch wenn wir die Vorgeschichte einbeziehen. Wir müssen den Mythos zu Hilfe nehmen, sodann das geologische, zoologische, astronomische Wissen, dazu die Astrologie als eben erst sich entfaltende Wissenschaft.“
„Inwiefern ist der Mensch für seine Evolution verantwortlich? Inwieweit kann erkontrollieren, ob, vor allem hinsichtlich der Freiheit, sein Fortschreiten ein Aufwärtsschreiten, ein Stillstand oder ein Rückschreiten ist? Und woran kann dieseVerantwortung sich heften inmitten der Einsamkeit der Wüste, im götterleeren Raum? Erwägungen, Hoffnungen, Befürchtungen, Konzepte dieser Art haben Nietzsche als ersten bewegt und heftig erschüttert; das war sein Schicksal, bleibt sein Verdienst. Die Verantwortung behielt er dem »höheren« Menschen vor.“
„Die Bildungsprinzipien wiederholen sich, wenn sie einmal mit dem Leben verknüpft waren. Sie schweben als Keime, als Möglichkeiten in seinem ungesonderten Fluß. So erklären sich die stets wiederholten Ansätze zur Staatenbildung von den Coelenteraten, ja von den Urtieren an. Freiheit im geistigen Sinne trat erst mit dem Menschen in den Fluß des Lebens ein. Von nun an kann auch die Freiheit nichtverloren gehen. In dieser Hinsicht dürfen wir Hegel zustimmen.“
„Spenglers Geschichtsbild wurde vor dem Ersten Weltkrieg konzipiert. Inzwischen haben Beschleunigung und Anfall von Tatsachen sich weiterhin gesteigert, und das in einem Maße, das den Strom der Zeit und ihres Geschehens zuweilen als Katarakt erscheinen läßt, der die Schiffe weniger trägt als mitreißt und bedroht.“
„Noch beunruhigender wirkt die Feststellung, daß dieser Anfall von Tatsachen ohne Zweifel auch eine qualitative Färbung besitzt. Die Dinge werden befremdend in einem Maße, für das der Vorgang fehlt. Das Wort »beunruhigend« ist hier nicht im gängigen Sinne gemeint; es muß zunächst von der Gefahr abstrahiert werden. Erst wo das gelingt, kann Stichfestes zur Zeit gesagt werden. Die Furcht vernebelt die Kontur. Auch Faszinierendes ist beunruhigend.“
„Nichts ist wahrscheinlicher, als daß im frühen Überfluß der Welt, in einem Leben ohne Sparsamkeit und Grenzen, die Furcht geringer gewesen ist als je in Zeiten, die jenen folgten, in denen der erste Pflug die Erde ritzte und die erste Mauer eine tätte umgab.“
„Hesiod berichtet von Zeiten großen Überflusses, in denen ein Tag der Arbeit für ein Jahr der Ernte ausreichte. Auch in dieser Hinsicht nähert sich die Steinzeit am ersten dem Goldenen Zeitalter. Das beruht nicht auf der geringeren Zahl derMenschen, bei der ein größerer Anteil am Segen der Erde auf den Einzelnen entfiel. Die geringe Zahl gehört allerdings zum Bilde des Zeitalters, wie zu dem des unserendie Milliardenbevölkerung. Es beruht auch nicht auf dem besseren Klima und seiner Fruchtbarkeit. Wohl dürfen wir hier an Gewächse denken wie an den Brotbaum Polynesiens, der eine Familie ernährt, an die Banane, Musa paradisiaca, deren Früchte von den Entdeckern auch Adams- oder Paradiesfeigen genannt wurden, auch an den Mais mit seiner Riesenähre – an Zeugen eines reicheren Wachstums, die wie Zweige über die Mauer eines alten Gartens in unsere Zeit hereinragen. Wir müssen aber auch die unerschöpflichen Herden an den waldlosen Rändern der großen Vereisungen dazurechnen. Auch sie ragen in die Gegenwart hinein, als die gewaltigen Büffelherden der nordamerikanischen Prärien, die Rentierherdender Tundren und die Vogelberge der Arktis; dazu passen die Ströme, in denen der Lachs Rücken an Rücken steht.“
„Begrenzung kann sich erst ergeben, wenn die Gestalt des Arbeiters den Rahmen, den die Welt bietet, ohne Hohlraum ausfüllt, das heißt: zur Weltherrschaft gekommen ist. Dem entspricht eine auch heute noch unvorstellbare Energiefülle, die umein Zentrum geordnet ist. Die Mittel verlieren ihren unheilvollen Glanz nicht etwa dadurch, daß ihre friedliche Kapazität entwickelt, herausgezüchtet wird, sonderndadurch, daß sie in ihrer Gesamtpotenz den legitimen Souverän gefunden haben, auf den sie angelegt gewesen sind. Damit erfahren sie zugleich in ihrem energetischen Charakter eine Änderung. Sie können gehegt werden.“
„Hesiod sagt von den Menschen des Goldenen Zeitalters: »– Ganz nach Gefallen // Schufen sie ruhig ihr Werk und waren in Fülle gesegnet, // Reich an Herden und Vieh, geliebt von den seligen Göttern.« Erst von den Menschen des Erzenen Zeitalters heißt es: »– diese betrieben Ares’ Jammergeschäfte und Frevel.« Auch heute sind die Spiegelungen des Goldenen Zeitalters stärker als alle anderen. Ihm entstammt der Mensch Rousseaus, während der Norde das Erzene Zeitalter vertritt.“
„Die Beschäftigung mit der Technik wird erst dort lohnend, wo man sie als das Symbol einer übergeordnetenMacht erkennt.“
„Die Technik erhält ja überhaupt ihre Bedeutung erst dadurch, daß sie die Art und Weise ist, in der die Gestalt des Arbeiters die Welt mobilisiert.“
„Es gibt keinen triftigen Grund, der der Annahme entgegensteht, daß sich eines Tages eine Konstanz der Mittel ergeben wird. Eine solche Beständigkeit durch lange Zeiträume hindurch ist vielmehr die Regel, während das fieberhafte Tempo der Veränderung, in dem wir uns befinden, ohne geschichtliches Beispiel ist. Die Dauer dieser Art von Veränderlichkeit ist begrenzt, sei es, daß der ihr zugrunde liegende Wille zerbricht, sei es, daß er seine Ziele erreicht. Da wir solche Ziele zu sehen glauben, ist die Betrachtung der ersten Möglichkeit für uns bedeutungslos.“
„Auch am Materialismus ist zu unterscheiden zwischen seiner sichtbaren und seiner unsichtbaren Macht, zwischen seiner Oberflächen- und seiner Grundströmung, zwischen der Art, in der er durch Menschen vertreten und begründet wird, und seinem schicksalhaften Zug. Die große Gewalt, mit der er auf dem Erdkreis »mit dem Hammer« die alten Gesetze bricht, deutet auf einen stärkeren Auftrag als den rationalen hin. Daraus eben erklärt sich, daß er mit stets wachsender Gewalt seinen Siegeszug fortsetzt, obwohl die Theorien, die ihn vertreten, so oft und so gründlich durch glänzende konservative Geister widerlegt worden sind. Aber widerlegt man denn ein Erdbeben? Eher baut man die Städte um. Hier wiederholt sich das Schauspiel, daß der Geist, und insbesondere der gebildete Geist, eine Veränderung deshalb unterschätzt, weil sie nicht in seine Kategorien paßt. Aber er kann nicht durchdringen, weil die Kategorien selbst, etwa seine Kultur oder sein Geschichtsbild, erschüttert sind. Nun greifen die bewährten Mittel nicht mehr. So sah der Mandarin die weißen Teufel in den Häfen landen, so sah dergebildete Grieche die ersten Christen, das Zeichen des Fisches, an.“
„In den Eingangssätzen des »Willens zur Macht“ bezeichnet Nietzsche sich als »den ersten vollkommenen Nihilisten Europas, der aber den Nihilismus selbst schon in sich zu Ende gelebt hat, – der ihn hinter sich, unter sich, außer sich hat«. Gleich darauf folgt die Bemerkung, daß sich in seiner Arbeit bereits eine Gegenbewegung ankünde, welche »in irgendeiner Zukunft« jenen vollkommenen Nihilismus ablösen werde, wenngleich sie ihn als notwendig voraussetze. Obwohl seit der Konzeption dieser Gedanken mehr als sechzig Jahre verflossen sind, wirken sie noch immer erregend auf uns, als Sätze, die sich mit unserem Schicksal beschäftigen. Sie füllten sich inzwischen mit Inhalt, mit gelebtem Leben, mit Taten und Schmerzen an. Das geistige Abenteuer bestätigte und wiederholte sich in der Wirklichkeit. Wenn wir von unserem erreichten Standort auf jene Aussage zurückblicken, scheint sich ein Optimismus in ihr auszudrücken, der späteren Betrachtern fehlt. Der Nihilismus wird also nicht als Ende angesehen, sondern vielmehr als Phase eines ihn umfassenden geistigen Vorganges, wie sie nicht nur die Kultur in ihrem geschichtlichen Verlaufe, sondern auch der Einzelne in seiner persönlichen Existenz in sich zu überwinden und auszutragen oder vielleicht auch wie eine Narbe zu überwachsen vermag.“
„Die revolutionären Mittel, die der Arbeiter legitimiert, sind bedeutender als abstrakt-geistige Mittel: sie sind gegenständlicher Art. Die Aufgabe des Arbeiters besteht in der Legitimation der technischen Mittel, durch die die Welt mobilisiert, das heißt, in den Zustand einer uferlosen Bewegung versetzt worden ist. Das reine Vorhandensein dieser Mittel steht zum bürgerlichen Freiheitsbegriff und den ihm angemessenen Lebensformen in einem wachsenden Gegensatz; es erfordert die Bändigung durch eine ihrer Sprache gewachsene Kraft. Wir haben es hier mit einer jener großen stofflichen Revolutionen zu tun, die mit dem Auftreten von Rassen zusammenfallen, denen der Zauber neuer Mittel wie der Bronze, des Eisens, des Pferdes, des Segels zur Verfügung steht. Ebenso wie das Pferd erst durch den Ritter, das Eisen durch den Schmied, das Schiff durch jene »dreifach mit Erz gepanzerte Brust« ihre Bedeutung gewinnen, so tritt auch der Sinn, die Metaphysik des technischen Instrumentariums erst dann hervor, wenn die Rasse des Arbeiters alsdie ihm zugeordnete Größe erscheint.“
Vorherige
1
…
9
10
11
…
26
Nächste