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„Nicht aus dem schweren Bodenwo Blut und Geschlecht und Schwurmächtig und heilig sind,wo die Erde selbstgegen Wahnsinn unddie geweihten heilgen uralten Ordnungenhütet und schützt und rächt, —nicht aus dem schweren Boden der Erde,sondern aus freiem Gefallenund freiem Verlangen des Geistes,der nicht des Eides und des Gesetzes bedarf,wird der Freund dem Freunde geschenkt.“
„Wenn du das Fliegen einmal erlebt hast, wirst du für immer auf Erden wandeln, mit deinen Augen himmelwärts gerichtet. Denn dort bist du gewesen und dort wird es dich immer wieder hinziehen.“
„Der einzige Sieg, an den ich glaube, ruht in der Kraft des Samenkorns. Senke das Samenkorn in die Erde, in die weite schwarze Erde, und der Sieg ist dein – mag es auch langer Zeit bedürfen, bis wir den Weizenhalm triumphieren sehen.“
„Gewaltloser Widerstand bedeutet nicht Nichtstun. Er bedeutet, die ungeheure Kraftanstrengung zu unternehmen, die nötig ist, um das Böse mit dem Guten zu besiegen. Diese Kraftanstrengung baut nicht auf starke Muskeln und teuflische Waffen: Sie baut auf moralische Tapferkeit, auf Selbstbeherrschung und auf das unvergessliche, zähe Bewusstsein, dass es auf Erden keinen Menschen gibt – so brutal, so persönlich feindselig er auch sei – ohne angeborenes Fundament von Güte, ohne Liebe zur Gerechtigkeit, ohne Achtung vor dem Wahren und Guten; all dies ist für jeden erreichbar, der die geeigneten Mittel verwendet.“
„Gott mag den allerdurchlauchtigsten und gesalbten Schafsköpfen gnädig sein; auf der Erde werden sie hoffentlich keine Gnade mehr finden.“
„Es wurde ihm entsetzlich einsam, er war allein, ganz allein, er wollte mit sich sprechen, aber er konnte, er wagte kaum zu atmen, das Biegen seines Fußes tönte wie Donner unter ihm, er mußte sich niedersetzen; es faßte ihn eine namenlose Angst in diesem Nichts, er war im Leeren, er riß sich auf und flog den Abhang hinunter. Es war finster geworden, Himmel und Erde verschmolzen in Eins. Es war als ginge ihm was nach, und als müsse ihn was Entsetzliches erreichen, etwas das Menschen nicht ertragen können, als jage der Wahnsinn auf Rossen hinter ihm.“
„Ich liebe dein Schweigen, es ist wie meines. Du bist das einzige Wesen, in dessen Gegenwart ich mich wegen meines eigenen Schweigens nicht beunruhigt fühle. Du besitzt ein ungestümes Schweigen, man fühlt, dass es von Inhalten erfüllt ist. Es ist seltsam lebendiges Schweigen, wie der geöffnete Deckel eines Brunnens, aus dem man das geheimnisvolle Murmeln der Erde vernehmen kann.“
„Verantwortung ist doch nicht nur ein Wort, eine chemische Formel, nach der helles Menschenfleisch in dunkle Erde verwandelt wird. Man kann doch Menschen nicht für ein leeres Wort sterben lassen. Irgendwo müssen wir doch hin mit unserer Verantwortung. Die Toten – antworten nicht. Gott – antwortet nicht. Aber die Lebenden, die fragen.“
„… Als sich nach hundert Jahren ein Regenwurm durch ihre beiden Gräber fraß, merkte er gar nicht, dass hier zwei verschiedene Menschen begraben waren. Es war dieselbe Erde. Alles dieselbe Erde.“
„Was für eine Torheit, daß der weltlich Gesinnte seine unsterbliche Seele mit etwas gleichsetzt, das zum Zeitpunkt des Todes zu bloßer Erde wird, der jede Spur von Schönheit fehlt.“
„Notwendigkeit! Du füllst mein Herz mit TrauerUnd gönnst der Freude stets nur kurze Dauer,Machst, daß die Luft um mich zu Wasser werde,Machst aus dem Wasser, das ich trinke, Erde.“
„So viel der Weisen auf Erden auch aufgetretenUnd neue Lehren auf die alten gepfropft,Man hat sie hinausgeworfen als falsche ProphetenUnd ihnen die Münder mit Erde gestopft.“
„Soviel Herzen such‘ zu fesseln,wie du irgend fesseln kannst,glücklich du, wenn du auf Erdenein treuen Freund gewannst!Minder wert sind hundert Kaabas,als ein Herz von guter Art.Drum nach einem Herzen richte,statt nach Mekka, deine Fahrt.“
„Von wohl siebzig Religionen hör ich, die’s auf Erden gibt; doch die wahre Religion ist die nur, daß der Mensch dich liebt.“
„Von allen, die auf Erden ich gekannt,Ich nur zwei Arten Menschen glücklich fand:Den, der der Welt Geheimnis tief erforscht,Und den, der nicht ein Wort davon verstand.“
„Wir lagen beisammen unter der Erde, eingehüllt in ihre warme Dunkelheit, uns nicht mehr fürchtend, und von der Ecke her, wo der Mann auf seiner Matratze schlief, lautlos wie ein Toter, starrten uns die gelben Augen des Hundes an, runde Scheiben zweier schwefligen Monde, die unsere Liebe belauerten.“
„Nichts lässt die Erde so weiträumig erscheinen, als Freunde in einiger Entfernung zu haben. Sie bestimmen die Breiten- und Längengrade.“
„Lebe jede Jahreszeit, wie sie kommt! Atme die Luft, trinke, schmecke die Früchte und überlasse dich ihrem Einfluss.“
„Es waren schöne Frühlingstage. Der Winter menschlichen Mißvergnügens begann wie die Erde aufzutauen, das erstarrte Leben sich auszudehnen.“
„Die Einfachheit und Nacktheit des primitiven Menschen hatte wenigstens den Vorteil, daß er sich in der Natur als Gast fühlte. War er durch Nahrung und Schlaf erquickt, dann dachte er wieder ans Weiterziehen. Er lebte in der Welt gleichsam wie in einem Zelt, durchstreifte die Täler, überquerte die Ebenen oder kletterte auf Berge. Aber die Menschen haben sich zu Werkzeugen ihrer Werkzeuge gemacht! Der Mensch, der sich frei und unabhängig Beeren pflückte, wenn er hungrig war, ist Farmer geworden, und der einst unter einem Baum Schutz suchte, Hausbesitzer. Wir schlagen nicht mehr für eine Nacht unser Zelt auf, sondern haben uns auf der Erde ansässig gemacht und den Himmel vergessen. Wir haben die christliche Kultur angenommen, doch nur als verbesserte Methode der Agri-Kultur. Wir haben für diese Welt ein Familienhaus und für die andere ein Familiengrab errichtet.“
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