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Verwandt mit: buchstabe
„Die Philosophie steht in diesem großen Buch geschrieben, das unserem Blick ständig offen liegt [, ich meine das Universum]. Aber das Buch ist nicht zu verstehen, wenn man nicht zuvor die Sprache erlernt und sich mit den Buchstaben vertraut gemacht hat, in denen es geschrieben ist. Es ist in der Sprache der Mathematik geschrieben, und deren Buchstaben sind Kreise, Dreiecke und andere geometrische Figuren, ohne die es dem Menschen unmöglich ist, ein einziges Bild davon zu verstehen; ohne diese irrt man in einem dunklen Labyrinth herum.“
„ein Buchstabe Unterschied.“
„Die Erfindung der Buchdruckerkunst macht dem menschlichen Verstande zwar Ehre, doch verliert sie sehr, wenn man sie mit der Erfindung der Buchstaben vergleicht.“
„Ich würde lieber 10.000 Noten schreiben als einen einzelnen Buchstaben des Alphabets.“
„Das Zahlensystem ist Muster eines ächten Sprachzeichensystems – Unsre Buchstaben sollen Zahlen, unsre Sprache Arithmetik werden.“
„Andererseits ist der Dichter nicht nur Künder, sondern auch Spender des Überflusses; daher ist er notwendiger als alle Ökonomen, und das Gedicht ist wichtiger als jede Wissenschaft. Der Dichter schöpft noch aus dem Unaufgeteilten; er leidet früher, wenn es sich vermindert, spürt aber eher auch seine Wiederkehr. Denn auch der Überfluß – das ist ein tröstlicher Gedanke – hat Wiederkehr. Es kann nicht anders sein, da ja das Universum sich nicht vermindert, stets unerschöpflich bleibt.“Ernst Jünger, An der Zeitmauer, 1959, in: Sämtliche Werke, 2. Abteilung, Band 8, S. 505-506„Die Berichte über das Goldene Zeitalter stimmen darin überein, daß es ein schuldloses Zeitalter gewesen sei. Es muß also notwendig nicht nur ohne Theologie, sondern auch ohne Wissenschaft gewesen sein, nicht nur ohne Buchstaben-, sondern auch ohne Bilderschrift. Der ungebrochene Mensch hat Wissen, doch keine Wissenschaft. Er kennt weniger die Eigenschaften der Steine, Pflanzen und Tiere als ihre Tugenden. Sie sprechen zu ihm.“
„Du musst wissen, wie man vulgär ist. Malen Sie mit vier Buchstaben.“
„Es ist wie bei einem gedruckten Satz: Er besteht aus lauter verschieden aussehenden Buchstaben, die scheinbar willkürlich durcheinanderstehen. Aber trotzdem kann man ihn lesen! Und er ergibt einen Sinn. Man kann sogar drüber lachen, wenn er komisch ist. So funktioniert Buchhaim. Das ist Biblionismus.“
„Mein Leben gähnt mich an, wie ein großer weißer Bogen Papier, den ich vollschreiben soll, aber ich bringe keinen Buchstaben heraus.“
„Vielleicht hat sich doch alles geändert. Vielleicht gibt es hinter der gedruckten Geschichte eine andere, viel grössere Geschichte, die sich ebenso wandelt, wie unsere Welt es tut? Und die Buchstaben verraten uns darüber gerade so viel wie ein Blick durch ein Schlüsselloch. Vielleicht sind sie nicht mehr als der Deckel zu einem Topf, der viel mehr enthält als wir lesen können.“
„Wenn ein Kind lesen gelernt hat und gerne liest, entdeckt und erobert es eine zweite Welt, das Reich der Buchstaben. Das Land des Lesens ist ein geheimnisvoller, unendlicher Erdteil. Aus Druckerschwärze entstehen Dinge, Menschen, Geister und Götter, die man sonst nicht sehen könnte. Wer noch nicht lesen kann, sieht nur, was greifbar vor seiner Nase liegt oder steht (…) Wer lesen kann, sitzt über einem Buch und erblickt mit einem Male den Kilimandscharo oder Karl den Großen oder Huckleberry Finn im Gebüsch oder Zeus als Stier, und auf seinem Rücken reitet die schöne Europa. Wer lesen kann, hat ein zweites Paar Augen, und er muss nur aufpassen, dass er sich dabei das erste Paar nicht verdirbt.“
„Diese ewige Anklage des Christentums will ich an alle Wände schreiben, wo es nur Wände gibt, – ich habe Buchstaben, um auch Blinde sehend zu machen… Ich heiße das Christentum den einen großen Fluch, die Eine große innerlichste Verdorbenheit, den Einen großen Instinkt der Rache, dem kein Mittel giftig, heimlich, unterirdisch, klein genug ist, – ich heiße es den Einen unsterblichen Schandfleck der Menschheit […].“
„Ich möchte wissen“, sagte er vor sich hin, „was eigentlich in einem Buch los ist, solang es zu ist. Natürlich sind nur Buchstaben drin, die auf Papier gedruckt sind, aber trotzdem – irgendwas muss doch los sein, denn wenn ich es aufschlage, dann ist da auf einmal eine ganze Geschichte. Da sind Personen, die ich noch nicht kenne und es gibt alle möglichen Abenteuer und Taten und Kämpfe – und manchmal ereignen sich Meeresstürme, oder man kommt in fremde Länder und Städte. Das ist doch alles irgendwie drin im Buch. Man muss es lesen, damit man’s erlebt, das ist klar. Aber drin ist es schon vorher. Ich möcht wissen, wie?“