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„Mein lieber Professor, ein solcher Krieg hätte uns wenigstens 30,000 Mann brave Soldaten gekostet, und uns im besten Falle keinen Gewinn gebracht. Wer aber nur ein Mal in das brechende Auge eines sterbenden Kriegers auf dem Schlachtfeld geblickt hat, der besinnt sich, bevor er einen Krieg anfängt.“
„In der Wissenschaft gleichen wir alle nur den Kindern, die am Rande des Wissens hie und da einen Kiesel aufheben, während sich der weite Ozean des Unbekannten vor unseren Augen erstreckt.“
„Der gute Schriftsteller, er sei von welcher Gattung er wolle, wenn er nicht bloß schreibt, seinen Witz, seine Gelehrsamkeit zu zeigen, hat immer die Erleuchtetsten und Besten seiner Zeit und seines Landes in Augen, und nur was diesen gefallen, was diese rühren kann, würdigt er zu schreiben.“
„O, über die weilden, unbiegsamen Männer, die nur immer ihr stieres Auge auf das Gespenst der Ehre heften!“
„Lies in meinen Augen, was ich dir nicht alles sagen kann.“
„Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.“
„Keine Erfindung ist so rein gewesen, wie diejenige, die den anästhetischen Blick des glasklaren Auges ohne Wimpern von Zeiss geschaffen hatte: so destilliert und aufmerksam, dass niemals die rosa Schwellung de Bindehautentzündung auftreten wird.“
„Alles im Kosmos kulminiert im Menschen, Gottes Sohn, was besagen will, dass der ganze Kosmos unser Haus ist, nachdem wir von allen Paracelsischen Existenzängsten (des Versinkens in der Unendlichkeit des Weltalls) befreit sind durch den ‚Bahnhof von Perpignan‘, genau der Station, die der Ursprungsort jenes Menschen ist, der mit dem paranoischsten Auge, das je existierte, eine malerische Methode erfand (dank des Moiré durch sukzessive Schichten des parabolischen Fliegenauges): das Wunder der Malerei, die neue, wahrhaft kosmische und stereoskopische Verfahrensweise, die es der Malerei erlaubt, mit jedem Pinselstrich weiter und unaufhörlich das Universum zu erfinden.“
„Das Auge ist wirklich etwas wunderbares. Man muss es so gebrauchen, wie ich es mit meinem getan habe, das zu einem weichen psychedelischen Fotoapparat geworden ist. Ich kann es bestimmen, Aufnahmen zu machen von Visionen meines Geistes.“
„Viele Augen gehen durch die Wiese, aber nur wenige sehen die Blumen darin.“
„Die Sonne bescheint nur das Auge des Mannes, aber in das Auge und das Herz des Kindes scheint sie hinein.“
„Eine Träne im Auge des Mannes, schmälert nicht sein Ansehen,sondern zeichnet ihn aus.“
„Ich verdanke dir mein Leben. Ich weiß. Wenn du Wert darauf legst, ich kann es jeden Tag einmal sagen: ich verdanke dir mein Leben (…) Du ekelst mich (…) Geh pissen (…) Heul nicht deinen Schnaps aus den Augen, wenn du ihn nicht halten kannst, sag ich, geh“
„Umgibt nun des Tages Helle das den Augen Entströmende, dann vereinigt sich dem Ähnlichen das hervorströmende Ähnliche und bildet in der geraden Richtung der Sehkraft aus Verwandtem da ein Ganzes, wo das von innen Herausdringende dem sich entgegenstellt, was von außen her mit ihm zusammentrifft.“
„Sie werden also sagen: Wenn der Gerechte so gesinnt ist, wird er gegeißelt, gefoltert, in Ketten gelegt, an beiden Augen geblendet werden, und schließlich wird man nach allen Martern ihn ans Kreuz schlagen, damit er zur Einsicht kommt, dass es nicht das Richtige ist in dieser Welt, gerecht zu sein, sondern es nur zu scheinen.“
„Wenn man ihn zwänge, in das Licht selbst zu sehen, so würde er Schmerzen an den Augen haben, davonlaufen und sich wieder jenen Schattengegenständen zuwenden“
„Bald sind sie allein auf der Tanzfläche, und Pierre führt seine Partnerin schon viel sicherer.“Was haben sie mir denn da vorgemacht?” sagt Ève. “Sie tanzen doch sehr gut.”“Das ist das erste Mal, dass man mir das sagt.”“Sie brauchten eben mich als Tänzerin.”“Ich glaube es fast …”Sie sehen sich an und tanzen eine Weile schweigend.“Sagen Sie”, fragte Pierre plötzlich, “was geht hier eigentlich vor? Vorhin dachte ich nur an meine Sorgen, und jetzt bin ich hier … Ich tanze und sehe nur Ihr Lächeln … Wenn das der Tod … wäre …”“Das?”“Ja. Mit Ihnen tanzen, immer, nichts sehen als Sie, alles andere vergessen …”“Ja, und?”“Der Tod wäre besser als das Leben. Finden sie nicht auch?”“Halten Sie mich fester”, haucht sie.Ihre Gesichter sind einander ganz nahe. Sie tanzen noch einen Augenblick weiter, und sie wiederholt:“Halten sie mich fester…”Plötzlich wird Pierres Gesicht traurig. Er hört auf zu tanzen, rückt ein wenig von Ève ab und murmelt:“Es ist ja alles Theater. Ich habe Ihre Taille nicht einmal berührt …”Ève begreift nun ebenfalls:“Wahrhaftig”, sagt sie langsam, “wir tanzen jeder für sich …”Sie bleiben voreinander stehen.Dann streckt Pierre die Hände aus, als wolle er sie auf die Schultern der jungen Frau legen, dann zieht er sie unwillig wieder zurück:“Mein Gott”, sagt er, “wie süß wäre es, Ihre Schultern zu berühren. Ich möchte so gerne Ihren Atem spüren, wenn Sie mich anlächeln. Aber auch das habe ich verpasst. Ich bin ihnen zu spät begegnet …”Ève legt Pierre die Hand auf die Schulter.Sie sieht ihn liebevoll an:“Ich gäbe meine Seele dafür hin, einen Augenblick lang wieder zu leben und mit Ihnen zu tanzen.”“Ihre Seele?”“Das ist alles, was wir noch besitzen.”Pierre nähert sich seiner Begleiterin und umfasst sie von neuem. Sie beginnen wieder zu tanzen, sehr zart, Wange an Wange, mit geschlossenen Augen.“
„Das, was man in Anlehnung an den Begriff aus der Weimarer Republik die Große Koalition nennt, also die Koalition zwischen SPD und jetzt CDU/CSU, würde in meinen Augen eine verstärkte Chance für die Verwirklichung einiger grundlegender innerer Reformen bieten.“
„Große Ereignisse werfen ihre Schatten unter die Augen“
„Hin und wieder hat das Schicksal Ähnlichkeit mit einem örtlichen Sandsturm, der unablässig die Richtung wechselt. Sobald du deine Laufrichtung änderst, um ihm auszuweichen, ändert auch der Sturm seine Richtung, um dir zu folgen. Wieder änderst du die Richtung.Und wieder schlägt der Sturm den gleichen Weg ein. Dies wiederholt sich Mal für Mal, und es ist, als tanztest du in der Dämmerung einen wilden Tanz mit dem Totengott.Dieser Sturm ist jedoch kein beziehungsloses Etwas, das irgendwoher aus der Ferne heraufzieht. Eigentlich bist der Sandsturm du selbst. Etwas in dir. Also bleibt dir nichts anderes übrig, als dich damit abzufinden und, so gut es geht, einen Fuß vor den Anderen zu setzen, Augen und Ohren fest zu verschließen, damit kein Sand eindringt, und dich Schritt für Schritt herauszuarbeiten.Vielleicht scheint dir auf diesem Weg weder Sonne noch Mond, vielleicht existiert keine Richtung und nicht einmal die Zeit. Nur winzige, weiße Sandkörner, wie Knochenmehl, wirbeln bis hoch hinauf in den Himmel. So sieht der Sandsturm aus, den ich mir vorstelle.Natürlich kommst du durch. Durch diesen tobenden Sandsturm. Diesen metaphysischen, symbolischen Sandsturm. Doch auch wenn er metaphysisch und symbolisch ist, wird er dir wie mit tausend Rasierklingen das Fleisch aufschlitzen. Das Blut vieler Menschen wird fließen, auch dein eigenes. Warmes, rotes Blut. Du wirst dieses Blut mit beiden Händen auffangen. Es ist dein Blut und das der Vielen.Auch wenn der Sandsturm vorüber ist, wirst du kaum begreifen können, wie du ihn durchquert und überlebt hast. Du wirst auch nicht sicher sein, ob er wirklich vorüber ist. Nur eins ist sicher. Derjenige, der aus dem Sandsturm kommt, ist nicht mehr Derjenige, der durch ihn hindurchgegangen ist. Darin liegt der Sinn eines Sandsturms.“
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