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„In den Abgründen des Unrechts findest du immer die größte Sorgfalt für den Schein des Rechts.“
„Denn wenn jemand sähe, wie sein Feind, durch ein gefährliches Fieber wahnsinnig geworden, dem Abgrunde zuliefe, würde er da nicht Böses mit Bösem vergelten, wenn er ihn so laufen ließe, statt ihn zurückzuhalten und binden zu lassen?“
„Das Herz einer Mutter ist ein Abgrund,in dessen Tiefe man immer eines findet:Bereitschaft zum Verzeihen.“
„Ein Mensch kann niemals Tier werden, er stürzt am Tier vorbei in den Abgrund“
„Natürlich kann nur einer, der der Masse angehört, den Drang empfinden, sich von der Masse abzuheben. Wer sowieso nicht der Masse angehört, braucht keinen bunten Plunder und wirre Frisuren. Wer nicht der Masse angehört, wird sich hüten, sich irgendwie auffällig zu gebärden, um von der Masse nicht völlig in den Abgrund getrieben zu werden.“
„Wer glaubt, daß er denkt, ohne in den Abgrund seiner Singularität geblickt zu haben, der redet sich nur ein, daß er denkt – er träumt einen konformistischen Traum, und wäre es der des kritischen Bewußtseins. Wer wirklich denkt, ist zu einer Einsamkeit verurteilt, die zum Neubeginn und Selbsterfühlen zwingt; nach diesem gibt es keine «Tradition» mehr, sondern nur noch ein Sichwiederfinden in Verwandtschaften und Konstellationen.“
„Der Augenblick ist die einzige Realität, die Realität überhaupt im seelischen Leben. Der gelebte Augenblick ist das Letzte, Blutwarme, Unmittelbare, Lebendige, das leibhaftig Gegenwärtige, die Totalität des Realen, das allein Konkrete. Statt von der Gegenwart sich in Vergangenheit und Zukunft zu verlieren, findet der Mensch Existenz und Absolutes zuletzt nur im Augenblick. Vergangenheit und Zukunft sind dunkle, ungewisse Abgründe, sind die endlose Zeit, während der Augenblick die Aufhebung der Zeit, die Gegenwart des Ewigen sein kann.“
„Noch nie habe ich das Leben in seiner Schönheit so intensiv erfahren, wie an zwei Fingerspitzen frei über dem Abgrund hängend.“
„Gott, inbrünstig möcht ich beten,Doch der Erde Bilder tretenImmer zwischen dich und mich,Und die Seele muß mit GrauenWie in einen Abgrund schauen,Strenger Gott, ich fürchte dich!Ach, so brich auch meine Ketten!Alle Menschen zu erretten,Gingst du ja in bittern Tod.Irrend an der Hölle Toren,Ach, wie bald bin ich verloren,Hilfst du nicht in meiner Not!“
„Denkst du des Schlosses noch auf stiller Höh?Das Horn lockt nächtlich dort, als ob’s dich riefe,Am Abgrund grast das Reh,Es rauscht der Wald verwirrend aus der Tiefe –O stille! Wecke nicht! Es war, als schliefeDa drunten ein unnennbar Weh. –Kennst du den Garten? – Wenn sich Lenz erneut,Geht dort ein Fräulein auf den kühlen GängenStill durch die EinsamkeitUnd weckt den leisen Strom von Zauberklängen,Als ob die Blumen und die Bäume sängen,Von der alten schönen Zeit.Ihr Wipfel und ihr Brunnen, rauscht nur zu!Wohin du auch in wilder Flucht magst dringen:Du findest nirgends Ruh!Erreichen wird dich das geheime Singen,In dieses Sees wunderbaren RingenGehn wir doch unter, ich und du!“
„Das ist das Schauspiel am Abgrund, hoch auf der geschichteten Mauer, die »Geschichte« heißt: daß der Mensch sich nicht nur zum Sprung gezwungen sieht, sondern daß er ihn sogar wagen will. Damit verändern sich sowohl Determination wie Evolution.“
„Unmerklich hat die Erscheinung des Enterbten, des Proletariers, andere Züge angenommen; die Welt ist von neuen Leidensfiguren erfüllt. Das sind die Vertriebenen, die Geächteten, die Geschändeten, die ihrer Heimat und Scholle Beraubten, die brutal in den untersten Abgrund Gestoßenen. Hier sind die Katakomben von heute; sie werden nicht dadurch geöffnet, daß man die Enterbten hin und wieder abstimmen läßt, auf welche Weise ihr Elend durch die Bürokratie verwaltet werden soll.“
„Wir sind zwei Abgründe – ein Brunnen, der den Himmel anstarrt.“
„Glücklich, wer sich am Rande des Abgrundes erkennt und den Sturz vermeidet! Soll man aber mitten im schnellen Lauf darauf hoffen, dass man innehalten kann?“
„Wir kommen aus einem dunklen Abgrund, wir ende in einem dunklen Abgrund. Den Raum zwischen diesen beien Abgründen nennen wir das Leben.“
„Jede Zeit ist eine Sphinx, die sich in den Abgrund stürzt, sobald man ihr Rätsel gelöst hat.“
„Auch in den aller unsinnigsten Meinungen, welche sich bei den Menschen haben Beifall erwerben können, wird man jederzeit etwas Wahres bemerken können. Ein falscher Grundsatz, oder ein paar unüberlegte Verbindungssätze leiten den Menschen von dem Fußsteige der Wahrheit durch unmerkliche Abwege bis in den Abgrund.“
„Ich bin jung, ich bin zwanzig Jahre alt; aber ich kenne vom Leben nichts anderes als die Verzweiflung, den Tod, die Angst und die Verkettung sinnlosester Oberflächlichkeit mit einem Abgrund des Leidens. Ich sehe, dass Völker gegeneinander getrieben werden und sich schweigend, unwissend, töricht, gehorsam, unschuldig töten.“
„Die wirklich großen Erkenntnisse, sie liegen in ungeheuren Abgründen, wo man sie sucht, nicht an jenen sichtbaren und greifbaren Örtlichkeiten, wo man sie zu finden meint.“
„Jeder Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.“
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