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Rainer Maria Rilke
Zitate
„(Brief an Clara Rilke) […] Ich bin für einen Tag herübergefahren in die Kairouan, nächst Mekka der große Pilgerort des Islam, den Sidi Okba, ein Gefährte des Propheten, aufgerichtet hat in den großen Ebenen und der sich aus den Zerstörungen immer wieder erhoben hat um die ungeheure Moschee herum … Wie eine Vision liegt die flache weiße Stadt da in ihren rundzinnigen Wällen, mit nichts als Ebene und Gräben um sich […]. Wunderbar empfindet man hier die Einfachheit und Lebendigkeit dieser Religion, der Prophet ist wie gestern, und die Stadt ist wie sein Reich […]“
„Ich habe Hymnen, die ich schweige.“
„Da schlug er jähdie Hände vors Gesicht, wie er so kniete,um nichts zu sehen mehr nach diesem Lächeln.“
„Liebe ist schwer. Liebhaben von Mensch zu Mensch: das ist vielleicht das Schwerste, was uns aufgegeben ist, das Äußerste, die letzte Probe und Prüfung.“
„Wir müssen in Liebe nur das üben: einander gehen lassen. Zum Festhalten kommt man leicht; wir müssen es nicht lernen.“
„Darin besteht die Liebe: Daß sich zwei Einsame beschützen und berühren und miteinander reden.“
„Irgendwo blüht die Blume des Abschieds und streut // immerfort Blütenstaub, den wir atmen, herüber; // auch noch im kommendsten Wind atmen wir Abschied.“
„Rose, oh reiner Widerspruch, Lust, // Niemandes Schlaf zu sein unter soviel // Lidern.“
„das flüchtet… und sein Bangen ist groß,daß ihr es selber / wie schlank es entschwindet/nach vielem Traurigsein erst wiederfindet,noch immer schreckhaft, warm und atemlos.“
„Ein Maljedes, nur ein Mal. Ein Mal und nicht mehr. Und wir auchein Mal. Nie wieder. Aber diesesein Mal gewesen zu sein, wenn auch nur ein Mal:irdisch gewesen zu sein, scheint nicht widerrufbar.“
„Freilich ist es seltsam, die Erde nicht mehr zu bewohnen, kaum erlernte Gebräuche nicht mehr zu üben, Rosen, und andern eigens versprechenden Dingen nicht die Bedeutung menschlicher Zukunft zu geben; das, was man war in unendlich ängstlichen Händen, nicht mehr zu sein, und selbst den eigenen Namen wegzulassen wie ein zerbrochenes Spielzeug. Seltsam, die Wünsche nicht weiterzuwünschen. Seltsam, alles, was sich bezog, so lose im Raume flattern zu sehen. Und das Totsein ist mühsam und voller Nachholn, daß man allmählich ein wenig Ewigkeit spürt.—Aber Lebendige machen alle den Fehler, daß sie zu stark unterscheiden. Engel (sagt man) wüßten oft nicht, ob sie unter Lebenden gehn oder Toten. Die ewige Strömung.“
„Doch wie ich mich auch in mich selber neige: Mein Gott ist dunkel und wie ein Gewebe von hundert Wurzeln, welche schweigsam trinken.“
„Feiern Sie, lieber Herr Kappus, Weihnachten in diesem frommen Gefühl, daß Er vielleicht gerade diese Lebensangst von Ihnen braucht, um zu beginnen; gerade diese Tage Ihres Überganges sind vielleicht die Zeit, da alles in Ihnen an Ihm arbeitet, wie Sie schon einmal, als Kind, atemlos an Ihm gearbeitet haben. Seien Sie geduldig und ohne Unwillen und denken Sie, daß das wenigste, was wir tun können, ist, Ihm das Werden nicht schwerer zu machen, als die Erde es dem Frühling macht, wenn er kommen will. Und seien Sie froh und getrost.“
„Wie ein Käfer, auf den man tritt, so quillst du aus dir hinaus, und dein bißchen obere Härte und Anpassung ist ohne Sinn.“
„Und man hat niemand und nichts und faehrt in der Welt herum mit einem Koffer und mit einer Bücherkiste und eigentlich ohne Neugierde.“
„schließlich wollte ich Ihnen ja auch nur raten, still und ernst durch Ihre Entwicklung durchzuwachsen; Sie können sie gar nicht heftiger stören, als wenn Sie nach außen sehen und von außen Antwort erwarten auf Fragen, die nur Ihr innerstes Gefühl in Ihrer leisesten Stunde vielleicht beantworten kann.“
„Erst eine Kindheit, grenzenlos und ohneVerzicht und Ziel. O unbewußte Lust.Auf einmal Schrecken, Schranke, Schule, Frohneund Absturtz in Versuchung und Verlust.Trotz. Der Gebogene wird selber Biegerund rächt an anderen, daß er erlag.Geliebt, gefürchtet, Retter, Ringer, Siegerund Überwinder, Schlag auf Schlag.Und dann allein im Weiten, Leichten, Kalten.Doch tief in der errichteten Gestaltein Atemholen nach dem Ersten, Alten…Da stürzte Gott aus seinem Hinterhalt.“
„Liebende … [w]enn ihr einer dem anderneuch an den Mund hebt und ansetzt –: Getränk an Getränk:o wie entgeht dann der Trinkende seltsam der Handlung.“
„Aus unendlichen Sehnsüchten steigenendliche Taten wie schwache Fontänen,die sich zeitig und zitternd neigen.Aber, die sich uns sonst verschweigen,unsere fröhlichen Kräfte—zeigensich in diesen tanzenden Tränen.“
„Je weiter ich lebe, desto nötiger scheint es mir, auszuhalten, das ganze Diktat des Daseins bis zum Schluss nachzuschreiben; denn es möchte sein, dass erst der letzte Satz jenes kleine, vielleicht unscheinbare Wort enthält, durch welches alles mühsam Erlernte und Unbegriffene sich gegen einen herrlichen Sinn hinüberkehrt.“
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